Verfassungsschutz, Wahlschlappe – die AfD ist in der Krise: Warum ist ihr in dieser Lage, zum Erstaunen der Medien, ausgerechnet der Philosoph und ehemalige Rektor der Universität Rostock, Hans Jürgen Wendel, beigetreten? Der sieht die Partei allerdings in einer existentiellen Gefahr.
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Mit großer Freude habe ich dieses Interview mit Professor Wendel gelesen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, was er sagt: Es gibt keinen Rechtsruck in der AfD, jedenfalls sind die wenigen Leute mit rechtsextremn Ansichten überhaupt nicht das Problem der Partei. Vielmehr sind es die K A R R I E R I S T EN, die ihr persönliches Vorankommen über die Ziele der Partei und deren
Bedeutung für Deutschland stellen!
Anpassung an den Zeitgeist bringt der Partei keine einzige Stimme mehr ein, aber vor allem hilft sie Deutschland nicht! Und die kleinlichen Zänkereien und Parteiausschlußverfahren bringen auch nichts!
Die AfD muß bei ihrer Linie bleiben, nämlich den Gegenpol zur herrschenden Geisteshaltung zu
bilden und dann bereit zu stehen, wenn die bisherigen Akteure endgültig mit ihrem Latein am Ende sind. Der Punkt wird kommen!
Dann braucht es jede Menge guter Leute, die sich um der S a c h e willen in die Pflicht nehmen lassen. Keine angepaßten Karrieristen!
Paukenschlag auf dem AFD-Bundesparteitag im Dezember ?
Zuerst kritisiert Prof.Meuthen (erwartungsgemäß) eine zunehmende Radikalisierung
der Partei (die Medienvertreter reiben sich die Hände).
Dann tritt Prof.Wendel auf : Es gebe keine Radikalisierung,sondern einen steigenden Einfluß von Leuten,denen es in erster Linie ums Geld geht (wie bei den meisten CDU-Politikern).
Dann kündigt Prof.Wendel seine Absicht an,sich um den Landesvorsitz in Mecklenburg/Vorp.
zu bewerben,auch um ein Zeichen gegen die angebliche Radikalisierung zu setzen
(die Medienvertreter werden rot vor Wut).
Um den Einfluß der Basis zu stärken,sollten Landesparteitage nur noch als Mitglieder-Parteitage
abgehalten werden (Demokratie pur – nur in der AFD).
Mitgleider-PT wurden ja per Wahl abgelehnt – bei rd. 17%(!) ungültigen Stimmen … wer`’s glaubt …
Ich finde es sehr traurig und habe kein Verständnis dafür, dass die Afd bei den letzten Wahlen ca. 20 % verloren hatte, obwohl die Systemparteien kein gutes Bild und keine glaubwürdige Perspektive abgegeben hatten.
Es wurden Ängste geschürt, auf das fast Alles beruhte: das Narrativ als Angst war: der Klimawandel, Corona Hype und die Maßnahmen, Putin und Russland, Rassimus (trotz deutscher großer Toleranz wie fast nirgendwo), der Genderismus … aber die Probleme wie Zuwanderung, Sprengung der Sozialkassen, Inflation, Verschuldung, Deindustrialisierung, Überbevölkerung und … wurden beiseite geschoben.
Die Bevölkerung ist immer noch nicht aufgewacht und bereit, den Absturz in Deutschland, den die Ampel eher noch forciert, mit zutragen.
Leider macht sich dieser negative Stimmentrend auch bei der Auflage der JF bemerkbar, die um ca. 10 % abgesackt ist.
Man muss sich fragen, wo bleiben die kritischen Stimmen, wenn schon bei der „Zeitung für Debatte“ die Leserschaft rückläufig ist! Was muss passieren, bis sich in Umdenken durchsetzt?
Es muß erst schlimmer werden, bevor sich etwas ändert, denn noch halten viele still aus Angst, das Wenige, das sie haben, zu verlieren. Sobald es aber nichts mehr zu verlieren gibt, wird es losgehen!
Der Deutsche hat eine lange Leitung aber eine kurze Zündschnur!
„Die staatlich herbeigeführte Corona-Krise hat die Gesellschaft nicht wirklich verändert.
Die Intelligenten sind immer noch intelligent
und die Blöden sind immer noch blöd.
Beides zeigt sich durch die Krise nur deutlicher.“
Lieber Elian5, danke für Ihre wertvollen und zielführenden Hinweise, leider auch in bezug auf den Auflagenschwund der JF. Das lese ich jetzt zum ersten Mal mit großem Bedauern. Allerdings könnte die JF durch eine intelligente Positionierung in der wirklich integrativen Mitte des rechten Lagers – anstatt sich nur am bürgerlich-gemäßigten Rand dieses Lagers zu verorten – eine erneute Auflagensteigerung erleben. Wie Prof. Wendel richtig (im Unterschied zu Prof. Meuthen) sagt, ist das Eigenschaftswort „bürgerlich“ abgegriffen und taugt nicht als Markenzeichen. Mut zu einem qualifizierten Rechtssein spüre ich aus Wendels Worten heraus. Diesen Mut wünsche ich uns allen, die wir gut und gerne die JF lesen und kommentieren, und natürlich auch den bei der JF journalistisch und strategisch Verantwortlichen. Wenn sie klug und vorausschauend handeln, werden sie versuchen, etwa auch die Leser_innen der leider seit zwei Jahren eingestellten „Nationalzeitung“ zu gewinnen, eines Blattes, das mein Vater sehr gerne gelesen hat, weil es einen Patriotismus des Herzens ausgestrahlt hat – in produktiver Ergänzung zum Patriotismus des Gehirns, wie er von der JF verkörpert wird.
„Leider macht sich dieser negative Stimmentrend auch bei der Auflage der JF bemerkbar, die um ca. 10 % abgesackt ist.“
Wie kommen Sie darauf? Wenn ich mir die IVW-geprüfte verkaufte Auflage anschaue, dann kann ich keine Reduzierung um 10% erkennen (https://www.ivw.eu/aw/print/qa/titel/8020). Die verkaufte Auflage belief sich im dritten Quartal 2021 auf 29.268 Exemplare, ein Jahr zuvor waren es 30.181 Exemplare. Die Auflage ging also um 3% zurück. Solche Schwankungen in der Auflage hat es aber immer mal wieder gegeben – in den Mediadaten (Service -> Werbung schalten) können Sie auf Seite vier die Entwicklung von 2010 bis 2020 sehen.
Dann ist es ja nicht so schlimm wie befürchtet, danke für den Hinweis, lieber wertkonservativer Akademiker. Man könnte sich höchstens fragen, wieso die vorherige Steigerungsrate nicht weiter zugenommen hat, sondern sich abgeflaut hat. Das könnte verschiedene Ursachen haben – nicht nur, wie ich zunächst vermutete, die Festlegung der JF auf ein insgesamt eher bürgerliches Zielpublikum, sondern auch in einer allgemeinen Erschlaffung und Ermattung der rechten Mitte und des rechten Lagers insgesamt – weil zündende Ideen ausgegangen sind und charismatische Leitfiguren fehlen. Andererseits muss man aber froh sein, dass rechtskonservatives Gedankengut überhaupt noch geäussert werden darf, wenn auch nur in abgeschwächter Form und abgedrängt in eine Filterblase, aus der diese Gedanken nur verhältnismäßig selten in die große weite Öffentlichkeit vordringen. Diese Nischenexistenz wird seitens der tonangebenden Kreise der JF und ähnlichen Publikationsorgangen gerade noch zugestanden. Das ist zuwenig zum Leben und zuviel zum Sterben. Deshalb die mittelmäßige bis missmutige Stimmung im rechten Lager – was sich eben in stagnierenden Auflagenzahlen zeigt.
„Mit der Politik Geld verdienen“ (auch in der CDU inzwischen der Normalfall) :
Dies könnte man verhindern,wenn auf die vorderen Listenplätze nur noch Leute kämen,
die sich schriftlich verpflichten,die Hälfte der Diäten an die Partei zu spenden.
Mit den Einnahmen sollten Personen (sehr gut) bezahlt werden,die Flyer in die Briefkästen werfen
und damit das Totschweigen von AFD-Argumenten in den Medien umgehen.
Durch diese Aufklärung könnten Berliner z.B. erfahren,daß die Wohnungsnot allein durch
Zuwanderung verursacht wird : Der Sterbeüberschuß beträgt 30.000 Personen,hinzu kommen
20.000 Abwanderer ins Umland jährlich.
Gerade in der Umgebung von Laubenkolonien,die jetzt zubetoniert werden sollen,würde eine
solche Aufklärung auf großes Interesse stoßen.
Insgesamt ein sehr gutes Interview mit Prof.Wendel.Ich würde mir wünschen,wenn er zum
Vorsitzenden in Mecklenburg gewählt werden würde.
Übrigens : Neben Flyern kann man die Wähler auch über eine neue App erreichen,die allerdings
die Interessen der Menschen berücksichtigen müßte : a) zuerst Wetter , dann b) Verkehr (Staus,
Blitzer) , dann c) Sport und erst dann Politik : Windräder,Kriminalität,Einwanderung,Steuern usw.
100% Zustimmung
Erfreulich, daß es Professoren mit Mut und Eigensinn gibt, denen Deutschland am Herzen liegt.
Und die vollkommen ohne englische Floskeln auskommen.
Bitte mehr davon!!
Im übrigen sagt Prof. Wendel genau das, was auch ein anderer AfD-Politiker immer wieder sagt, der allerdings angeblich im Westen „nicht ankommt“ wegen seines „Duktus“.
Da ich aus dem Osten bin, fehlt mir leider das Gespür dafür. Ich achte auf den Inhalt.
“ Inzwischen wird die Partei vom Verfassungsschutz beobachtet, was Bürgerliche eigentlich eher abschreckt.” Da traut Herr Schwarz den Bürgerlichen aber wenig Intelligenz zu. Im übrigen geht es jetzt auch den Bürgerlichen ums Eingemachte. Nach 16 Jahren Einheitspartei-Gemauschel haben viele Bürgerliche mit Sicherheit bei diversen Wahlen , nicht immer dieselbe Partei gewählt. Die Wiederauferstehung der FDP ist das Beispiel. Wenn die AFD noch immer glaubt, bald mit regieren und können, weil sie gebraucht wird, ist sie auf dem Holzweg.
wait and see. In Mitteldeutschland wird es eintreten. Hoffe, sie machen dann eine vernünftige Politik. Gute Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung und darin arbeitend, haben sie ja.
Rudolf_Dr. Hellmuth, DANKE für diesen LEITSSATZ !
Gute Leute mit abgeschlossener Berufsausbildung und darin arbeitend……..
@ usalloch
Das wird sich zeigen, ich sehe das nicht so pessimistisch. Die bisherigen Bundesvorsitzenden Lucke, Petry und Meuthen haben versucht, eine AfD ohne Kanten zu formen, was zu dem bekannten und absehbaren Ergebnis führte; eine FDP light oder CDU 2.0 braucht niemand.
Die AfD hat jetzt DIE Chance, sich im Sinne der Kanzler-Eidesformel aufzustellen und als bürgerliche Opposition zu profilieren, wenn sich die Schreckensszenarien der rot-grünen Ampel mit kurzer Gelbphase als das erweisen werden, was sie sind, eine ökosozialistische Diktatur und Enteignungswelle des deutschen Volks in bisher nie dagewesener Kaltschnäuzigkeit, verbunden mit der Schaffung einer Superbürokratie zur Überwachung des Bürgers. Das Volk trifft man bekanntlich immer an seiner empfindlichsten Stelle, nämlich am Portemonnaie, und das wird niemals folgenlos bleiben.
Ich empfehle das vor einiger Zeit erschienene Buch von Frau Alice Weidel „Widerworte“, wo sie ihre Vorstellungen einer freiheitlich-demokratisch bürgerlichen Zivilgesellschaft darlegt, die ich in fast allen Punkten unterschreiben kann.
Also AfD, NUTZE ENDLICH DEINE CHANCEN!
„Bürgerliche Politik in der AfD kann es ergo nicht sein, so zu tun, als wolle man die CDU früherer Jahre als CDU 2.0 neu erschaffen, sondern dazu beizutragen, daß sich die AfD konsequent an ihrer programmatischen Grundlage orientiert. Nämlich Politik im Interesse der Deutschen zu machen und sich von all denen zu trennen, denen es im Grunde um nichts anderes geht als ihr Eigeninteresse.“
Genau das ist es.
Politik im Interesse der Deutschen. Die Alternative zu den Großen Fünf, der der Deutschland-Abschaffer-Einheitsfront. Die Bürger, die alles am Laufen halten, auf denen alles ruht, die müssen wieder eine Stimme haben.
Bravo Herr Prof. Wendel, wie Sie das sagen: „ist man in der Partei meist mehr darauf bedacht, willfährige Leute des eigenen Lagers intern voranzubringen, anstatt der Besten, die es verstehen, Wähler anzusprechen und von uns zu überzeugen – selbst wenn das massive Verluste bei Wahlen bedeutet“.
Sie sind offenbar ein unabhängiger Geist, der ja bekanntlich „weht, wo er will“.
Übrigens haben Sie damit einen Sachverhalt angesprochen, den ein Parteifreund in einer berühmten Rede auch erwähnte, das war die Passage, die ihm am meisten innerhalb der AfD übelgenommen wurde. Die Leser hier werden wissen, wen ich meine.
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