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Vorgetäuschte rassistische Attacken: „Leute streiten darüber, wer das größte Opfer ist“

Vorgetäuschte rassistische Attacken: „Leute streiten darüber, wer das größte Opfer ist“

Vorgetäuschte rassistische Attacken: „Leute streiten darüber, wer das größte Opfer ist“

Dem US-Schauspieler Jussie Smollett brachte seine vorgetäuschte Opferrolle eine Haftstrafe ein (Archivbild) Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx | zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx
Dem US-Schauspieler Jussie Smollett brachte seine vorgetäuschte Opferrolle eine Haftstrafe ein (Archivbild) Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx | zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx
Dem US-Schauspieler Jussie Smollett brachte seine vorgetäuschte Opferrolle eine Haftstrafe ein (Archivbild) Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx | zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx
Vorgetäuschte rassistische Attacken
 

„Leute streiten darüber, wer das größte Opfer ist“

Der Politikwissenschaftler Wilfred Reilly macht „Sensationalismus und Linksdrall“ der US-Medien dafür verantwortlich, daß Geschichten von angeblich rassistischen Attacken blitzschnell verbreitet werden. Dabei handelt es sich um ein Phänomen, das im Windschatten der sogenannten Critical Race Theory Fahrt aufnimmt.
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Der Fall des angeblich von weißen Rassisten überfallenen schwarzen, schwulen US-Schauspielers Jussie Smollett sorgte weltweit für Schlagzeilen. Er galt gerade vielen Journalisten als Beleg dafür, daß die Vereinigten Staaten durch die Präsidentschaft Donald Trumps offen rassistisch geworden seien. Dann bekam die Geschichte vom öffentlich angegriffenen und gedemütigten Smollett immer mehr Risse. Im Dezember verurteilte ihn schließlich ein Geschworenengericht in Chicago zu einer Strafe von bis zu drei Jahren Haft, da er den Angriff vorgetäuscht hatte. Das genaue Strafmaß wurde noch nicht verkündet.

Daß hochrangige Politiker wie die jetzige US-Vizepräsidentin Kamala Harris und die großen internationalen Medien die Geschichte glaubten, wirft ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Verhältnisse in den USA. „Was zählt, ist die Erfahrung des Opfers. Wenn Sie sagen, Sie seien ein Opfer, dann sind Sie es, selbst wenn Ihre Geschichte vollkommen verrückt ist“, konstatierte der Politikwissenschaftler Wilfred Reilly.

Der Assistenzprofessor der Kentucky State University machte nun im Gespräch mit der Neuen Zürcher Zeitung neben der Sensationsgier der Medien nach rassistischen Konflikten auch die linke Meinungsvorherrschaft verantwortlich. „Sensationalismus und Linksdrall“ eröffneten ein großes Feld für derartige Geschichten.

Der schwarze Politologe, der ein ganzes Buch solchen Fällen widmet, führte weiter aus, daß sich linke US-Leitmedien auf Fälle stürzten, in denen Schwarze von Weißen angegriffen werden. Umgekehrte Täter-Opfer-Konstellationen seien weniger ein Thema, ganz zu schweigen davon, wenn Schwarze Opfer von schwarzen Tätern werden. Und das, obwohl dies die häufigste Konstellation sei. „Gleichzeitig wird dem Publikum suggeriert, weiße Polizisten würden massenweise Unschuldige ermorden.“

Zweifel an Ofarims Opferrolle werden lauter

Reilly macht dafür ein Bündel linker Ideologien verantwortlich, die verwand seien. „Critical Race Theory, Critical Feminist Theory, Marxismus und so weiter: Ihre Anhänger sind besessen von der Vorstellung, daß die ‘weiße’ Gesellschaft alle Minderheiten unterdrückt.“

Beispiele für die in den USA als „Hoax“ bezeichnete vorgetäuschten rassistischen Vorfälle finden sich auch in Deutschland. Die angebliche Hetzjagd auf Inder in Mügeln, der angebliche Kindermord durch Neonazis in Sebnitz, der in Dresden letztlich von einem Landsmann erstochene Eritreer; um einige Beispiele zu nennen. Nicht zu vergessen der Fall Gil Ofarim, dessen Antisemitismus-Vorwürfe gegen ein Leipziger Hotel zunächst für Schlagzeilen sorgten. Nach der Veröffentlichung von Video-Aufnahmen kamen jedoch Zweifel an der Version des Sängers auf.

Im Dezember hatte die Frankfurter Grünen-Stadtverordnete Mirrianne Mahn vom Krankenbett aus via Video schwere Vorwürfe gegen einen Arzt erhoben. Der habe sie während ihres Krankenhausaufenthaltes rassistisch beleidigt. Sie nannte weder den Namen des Arztes noch die Klinik, in der es zu dem Vorfall gekommen sei. Die Aufregung legte sich daher so plötzlich wieder, wie die Anschuldigungen in den sozialen Medien die Runde machten. Konsequenzen hatten die schweren Anschuldigungen daher nicht.

Unterschiede zugunsten von Weißen sollen Rassismus belegen

Sie dienten jedoch als Steilvorlage für einige Artikel in linken Zeitungen, die den in der Critical Race Theory angeprangerten „strukturellen Rassismus“ der Mehrheitsgesellschaft beklagten. Der Clou an dieser Form der Diskriminierung ist, daß er im Gegensatz zum individuellen Rassismus nicht nachgewiesen werden kann. So werden statistische Unterschiede zwischen Ethnien auf dem Arbeitsmarkt, in Bildungseinrichtungen, bei der Besetzung von Führungsposten in Firmen oder im Parlament, die zugunsten von Weißen ausfallen, als Beweis für strukturellen Rassismus gewertet.

Auf diese Weise werden gesellschaftliches Mißtrauen und Unfriede gesät. Zudem führen solche Theorien laut Reilly in der Bevölkerung „zu einer kompetitiven Viktimisierung. Die Leute streiten darüber, wer das größte Opfer ist.“

Dem US-Schauspieler Jussie Smollett brachte seine vorgetäuschte Opferrolle eine Haftstrafe ein (Archivbild) Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx | zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx
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