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60 Jahre Anwerbeabkommen: Steinmeier fordert stärkere Würdigung von Zuwanderern

60 Jahre Anwerbeabkommen: Steinmeier fordert stärkere Würdigung von Zuwanderern

60 Jahre Anwerbeabkommen: Steinmeier fordert stärkere Würdigung von Zuwanderern

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Fotoausstellung „Türkisch-deutsches Leben 1990“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Fotoausstellung „Türkisch-deutsches Leben 1990“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Fotoausstellung „Türkisch-deutsches Leben 1990“ Foto: picture alliance/dpa | Roland Weihrauch
60 Jahre Anwerbeabkommen
 

Steinmeier fordert stärkere Würdigung von Zuwanderern

Für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Deutschland längst ein „Land mit Migrationshintergrund“. Er fordert, die Bedeutung von Zuwanderern für die Entwicklung der Gesellschaft besser anzuerkennen.
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ESSEN. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine stärkere Würdigung der Leistungen von Zuwanderern gefordert. Außerdem sprach sich das Staatsoberhaupt dafür aus, ihre Bedeutung für die Entwicklung der Gesellschaft besser anzuerkennen. „Wir sollten nicht mehr darüber reden, daß wir Menschen mit Migrationshintergrund haben, sondern wir sind über die Jahre ein Land mit Migrationshintergrund geworden: vielfältiger, offener“, sagte Steinmeier laut dem Evangelischen Pressedienst am Dienstag am Rande der Fotoausstellung „Türkisch-deutsches Leben 1990“ im Ruhr-Museum Essen.

Ohne die Arbeit von Migranten „wäre manches an Wohlstand in unserem Land nicht zu erklären“, unterstrich Steinmeier, der im kommenden Jahr erneut für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren will. Er besuchte das Ruhrgebiet anläßlich des 60. Jahrestages des deutsch-türkischen Anwerbeabkommens.

Ab den 1950er Jahren hatte die Bundesregierung mit Staaten wie Italien, Spanien und Griechenland solche Vereinbarungen getroffen, um den Bedarf an Arbeitskräften während des sogenannten Wirtschaftswunders zu decken. 1961 folgte ein entsprechendes Abkommen mit der Türkei. 1973 erfolgte dann ein Anwerbestopp. Zum damaligen Zeitpunkt lebten rund 30 Prozent aller Gastarbeiter in Nordrhein-Westfalen.

„Ein Deutschland ohne sie ist schlicht nicht mehr vorstellbar“

Die Region sei „wie kaum eine andere durch Zuwanderung geprägt“, sagte Steinmeier. Er besichtigte ebenfalls die Stahlgußfabrik Friedrich-Wilhelms-Hütte in Mülheim, in der 45 Prozent der Belegschaft einen Einwanderungshintergrund hätten. Viele seien Nachfahren der „Gastarbeiter“ in zweiter oder dritter Generation. „Die Arbeit war über lange Zeit der große Integrationsfaktor.“

Steinmeier hatte bereits vor zwei Wochen anläßlich des Jahrestags des Anwerbeabkommens Gastarbeitern für ihre Leistungen gedankt. Diese hätten das „Gesicht unseres Landes“ verändert, sagte er im Schloß Bellevue. Die Gastarbeiter, ihre Kinder, Enkel und Großenkel seien das heutige Deutschland. „Ein Deutschland ohne sie ist schlicht nicht mehr vorstellbar.“ (ls)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Fotoausstellung „Türkisch-deutsches Leben 1990“ Foto: picture alliance/dpa | Roland Weihrauch
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