SCHORNDORF. Nach dem Überfall einer Antifa-Gruppe auf einen AfD-Wahlstand in Baden-Württemberg hat der AfD-Bundestagsabgeordnete Jürgen Braun schwere Vorwürfe in Richtung Politik und Medien erhoben. „Wenn gegen uns Gewaltaten passieren, ist die öffentliche Erregung gleich Null“, kritisierte Braun, der bei dem Angriff in Schorndorf anwesend war und unverletzt blieb, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. „Die Gewalttäter der Antifa trauen sich ja nur diese Gewalttaten zu begehen, weil sie Unterstützung oder Verharmlosung aus den Medien erfahren.“
Am Samstag hatte Braun gemeinsam mit dem AfD-Landtagskandidaten Stephan Schwarz und einem 79jährigen Helfer vor einem AfD-Stand in Schorndorf Wahlkampf betrieben. Gegen 9.45 Uhr sei eine Gruppe von 15 bis 20 Personen aus einer Seitengasse auf sie zugestürmt. Die Gruppe konnte „aufgrund der mitgeführten Fahnen und Spruchbänder der Antifa-Szene“ zugeordnet werden, teilte die Polizei später mit.
„Es ging dann ganz schnell“, erzählt Braun. „Sie kamen um die Ecke gebogen, schrien irgendwas und stürmten auf unseren Stand zu. Das war arbeitsteiliges Vorgehen im Sinne organisierter Kriminalität.“ Die Angreifer hätten Transparente hochgezogen, sodaß mögliche Zeugen den Angriff auf dem Kirchplatz schlechter sehen konnten.
AfD-Landtagskandidat muß ins Krankenhaus
Die Linksextremisten hätten ihn attackieren wollen, doch habe er ausweichen können. Schwarz sei durch die Angreifer zu Boden gerissen und geschlagen worden. Dabei seien Stöcke eingesetzt worden. „Als der Geschädigte, auf dem Boden liegend, versucht haben soll, mit seinem Smartphone den Notruf zu wählen, soll ihm dieses, durch einen bislang Unbekannten, aus den Händen gerissen und entwendet worden sein“, heißt es von seiten der Polizei. Der 36 jährige mußte mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. „Wir hoffen, es sind keine inneren Verletzungen. Herr Schwarz ist weiterhin im Krankenhaus und wird noch länger untersucht“, so der AfD-Bundestagsabgeordnete am Sonntag.
Auch der 79jährige Helfer sei attackiert worden und zu Boden gegangen. „Die Polizei war zu diesem Zeitpunkt nicht vor Ort“, echauffiert sich Braun im Gespräch mit der JF. „Es wurden Absprachen nicht eingehalten, denn eigentlich war die Präsenz der Polizei besprochen.“ Auch in Richtung des Schorndorfer Oberbürgermeisters Matthias Klopfer (SPD) fand der 59jährige scharfe Worte. Dieser habe in der Stadt „ein Klima des Hasses gegen die AfD geschaffen“. Schorndorf sei „auch kein zufälliger Ort“. Hier gebe es eine enge Verflechtung zwischen linksextremistischer Szene, IG Metall und politisch Veranwortlichen.
Stand der AfD komplett zerstört
Der Stand der AfD wurde bei dem Angriff komplett zerstört. Die mutmaßlichen Linksextremisten flüchteten. Beamte nahmen später fünf Tatverdächtige im Alter von 18 bis 25 vorübergehend fest. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Stuttgart und der Kriminalpolizeidirektion Waiblingen laufen.
Auf der linksextremistischen Plattform Indymedia wurde die Tat in einen Zusammenhang mit dem Attentat in Hanau vor einem Jahr gestellt. Ein AfD-Stand in Schorndorf sei „besucht“ worden, womit „ein Jahr nach dem rechtsterroristischen Attentat in Hanau klargemacht wurde, daß rechte Hetze nicht geduldet und mit unserem Protest konfrontiert wird“. Es sei erschreckend, „wie sehr sich das nihilistische Mantra von der ‚freien Meinungsäußerung‘ in den öffentlichen Diskurs eingebrannt“ habe. Es gebe „kein Recht auf rechte Propaganda“. (ha)