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Corona-Einschränkungen: Italien und Österreich lockern trotz höherer Inzidenz – und Deutschland?

Corona-Einschränkungen: Italien und Österreich lockern trotz höherer Inzidenz – und Deutschland?

Corona-Einschränkungen: Italien und Österreich lockern trotz höherer Inzidenz – und Deutschland?

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Deutschland lockert trotz niedrigerer Inzidenz nicht
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Deutschland lockert trotz niedrigerer Inzidenz nicht
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Deutschland lockert trotz niedrigerer Inzidenz nicht Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hannibal Hanschke
Corona-Einschränkungen
 

Italien und Österreich lockern trotz höherer Inzidenz – und Deutschland?

Während Österreich und Italien trotz höherer Inzidenzzahlen ihre Corona-Einschränkungen deutlich lockern, ist in Deutschland davon keine Rede. Dabei warnen auch Infektiologen vor der ewigen Verlängerung der Lockdowns. „Die Stimmung könnte tatsächlich kippen.“
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Italien sperrt auf, Österreich sperrt auf – wann sperrt Deutschland auf? Die Frage stellt sich vor allem mit Blick auf die Infektionszahlen. Denn sowohl Italien als auch Österreich weisen höhere Inzidenzzahlen auf als dies nördlich der Alpen der Fall ist. In Deutschland lag die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner Stand Montag bei 95, in Österreich bei 109 und in Italien bei 143.

Doch während rund 40 der 62 Millionen Italiener tagsüber wieder ins Café oder ins Restaurant können, Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum und der Einzelhandel öffnen dürfen, müssen die Deutschen mit länger werdenden Haaren ihre Klamotten und Büroartikel fürs Homeoffice online bestellen, Essen liefern lassen und auf die Kinder zu Hause aufpassen. Österreichs Regierung beschloß am Montag die Öffnung unter anderem von Schulen, Geschäften, Friseuren und Museen ab dem 8. Februar.

Söder warnt vor „überstürztem Lockerungswettbewerb“

Von einem solchen Schritt ist in Deutschland derzeit keine Rede. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnte am Montag vehement vor einem „überstürzten Lockerungswettbewerb“ – so als ob es einen solchen in Deutschland derzeit gäbe. Bislang gilt der mehrfach verlängerte Lockdown bis Mitte des Monats. Am 10. Februar soll der nächste Bund-Länder-Gipfel stattfinden.

„Es wird dann wirklich größer und breit geöffnet, wenn die Zeit dafür reif ist. Und die Zeit ist dann dafür reif, wenn die Inzidenzien entsprechend niedrig sind“, betonte Söder. „Auch 50 ist eine gute Orientierung – aber noch nicht automatisch die Zahl, ab der man alles wieder so machen kann wie vorher.“ Im vergangenen Frühjahr habe man erst bei einer Inzidenz unter zehn umfangreicher gelockert.

Dabei gibt es immer mehr Wissenschaftler, die die ewigen Lockdown-Verlängerungen kritisieren. In Österreich erregte Ende vergangener Woche der Innsbrucker Infektiologe Günter Weiss landesweite Aufmerksamkeit, als er nicht nur die „eindimensionale Strategie“ mit der Fokussierung auf die Inzidenzzahlen anprangerte, sondern auch mahnte, die „erschöpfte und perspektivlose Bevölkerung wieder ins Boot zu holen“.

Infektiologe: „Die Stimmung könnte tatsächlich kippen“

Solange am Lockdown festzuhalten, bis die Sieben-Tage-Inzidenz bei maximal 50 liegt, sei nicht zielführend, sagte der Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin der Presse. Zu viele Menschen seien nicht mehr bereit, diese Strategie mit einem schwer erreichbaren Ziel mitzutragen. „Die Stimmung könnte tatsächlich kippen, wie man an den Protesten in den Niederlanden gesehen hat.“ Außerdem bahne sich so etwas wie ein Generationenkonflikt an. „Junge Leute fragen sich, wie lang sie noch auf ihre Jugend verzichten sollen, um ältere und vulnerable Personengruppen zu schützen.“

In Deutschland gibt es bislang noch keinen so großen Druck von Gastronomie, Gewerbe und Handel, wie das in Österreich und Italien der Fall war. Das liegt vermutlich auch an den üppiger ausfallenden und schneller verfügbaren Hilfen. Oder an den für viel Verständnis und Geduld werbenden Regierungspolitikern?

So wie es Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am gestrigen Montag nach dem mehrstündigen Impfgipfel tat. Nun ist das Virus halt immer noch da, die Impfstoffe sind es aber nicht – die Situation ist eben wie sie ist, könnte man die Lagebeurteilung Merkels zusammenfassen. So brachte auch der Gipfel nichts außer der Bestätigung, daß bis zum Ende des dritten Quartals, also bis Ende September, jeder Deutsche ein Impfangebot bekommen soll.

Vielleicht wird die Frage, wann Deutschland aufsperrt, dann ja endlich gestellt.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Deutschland lockert trotz niedrigerer Inzidenz nicht Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Hannibal Hanschke
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