BERLIN. Linksextremisten haben sich zu dem Angriff auf Polizisten in der Rigaer Straße in der Nacht zu Dienstag bekannt. „Die Rigaer Straße wird immer ein Ort bleiben, wo Menschen Solidarität mit anderen Kämpfen praktisch werden lassen und wo der Staat immer mit einem zusätzlichen Hotspot rechnen muß“, heißt es in einem Bekennerschreiben auf dem Szeneportal „Indymedia“.
Zuvor waren Einsatzkräfte wegen einer brennenden Reifenbarrikade in dem Stadtteil ausgerückt. Vor Ort bemerkten sie, daß eine durchsichtige Folie über die Fahrbahn gespannt war. Der Fahrer eines Einsatzwagens konnte laut Polizei rechtzeitig bremsen. Kurz darauf attackierten Unbekannte von umliegenden Dächern das Fahrzeug mit Steinwürfen. Der Wagen wurde mehrfach getroffen und beschädigt.
In dem Bekennerschreiben stellen die Verfasser einen Zusammenhang zur geplanten Räumung des Wagencamps „Köpi“ im Berliner Stadtteil Mitte am 15. Oktober her. „Diese Aktion ist Teil der kämpferischen Woche für den Köpiplatz. Dies bedeutet jedoch nicht, daß der Kampf nach dem angekündigten Räumungsdatum endet“, kündigten sie an.
Polizeigewerkschaft zeigt sich entschlossen
Fast zeitgleich zündeten Unbekannte im Stadtteil Alt-Hohenschönhausen mehrere Dienstwagen des Ordnungsamtes an. Insgesamt vier Fahrzeuge wurden dabei laut Polizei beschädigt. Der Polizeiliche Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.
Der Sprecher der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Berlin, Benjamin Jendro, sah einen Zusammenhang zwischen beiden Taten und der geplanten Räumung der Bauwagensiedlung. In einer Stellungnahme betonte er die Entschlossenheit der Polizei. Kein fliegender Stein und kein brennendes Auto werde etwas daran ändern, daß die Polizei ihrer rechtsstaatlichen Aufgabe nachkommen und die Wagenburg räumen werde.
In der Vergangenheit hatten Linksextremisten in der Hauptstadt die Räumung von besetzten Häusern wiederholt zum Anlaß für Ausschreitungen genommen. So drohten sie im März angesichts der Räumung der Szenekneipe „Meuterei“ damit, „die Stadt der Reichen anzugreifen“. (ag)