BERLIN. Keine Partei wird öfter angegriffen als die AfD. Das hat erneut eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag ergeben. Demnach registrierte die Polizei im vergangenen Jahr 694 Attacken auf Mitglieder der AfD oder Personen, die ihr zugerechnet wurden.
Die Angreifer stammten den Angaben nach überwiegend aus der linksradikalen Szene. Am zweithäufigsten waren Grünen-Mitglieder betroffen. Hier registrierte die Polizei 206 Attacken. Dahinter folgten CDU-Vertreter in 189 Fällen gefolgt von der SPD mit 169 Angriffen. Politiker und Mitarbeiter der Linkspartei wurden 138 Mal Opfer. Vertreter von CSU und FDP 42 beziehungsweise 35 Mal.
Auch Angriffe auf Parteieinrichtungen richten sich am öftesten gegen die AfD
Insgesamt registrierten die Sicherheitsbehörden 1.534 Straftaten mit dem Angriffsziel „Parteirepräsentant/Parteimitglied“, darunter befanden sich auch Angehörige nicht im Bundestag vertretener Parteien.
Auch in der Kategorie „Parteigebäude/Parteieinrichtung“ registrierte die Polizei die meisten Straftaten im Zusammenhang mit der AfD. Von den 506 gemeldeten Attacken beispielsweise auf Parteibüros betrafen 190 die AfD, wobei in 179 Fällen die mutmaßlichen Täter Linksradikale sein sollen. SPD-Einrichtungen waren 102 Mal Ziele von Angriffen. Dahinter folgten 74 Fälle im Zusammenhang mit der CDU, 46 die Grünen, 54 die Linkspartei, 25 die FDP und sechs die CSU.
Ein Viertel aller zerstörten Wahlplakate von der AfD
Die AfD führt auch die Rangliste der zerstörten Wahlplakate im vergangenen Jahr an. Von den rund 1.670 registrierten Fällen mit dem Unterangriffsziel „Wahlplakat“ entfielen laut dem Bundesinnenministerium 476 auf die AfD. Etwas mehr als die Hälfte davon betrafen die SPD, dahinter folgten CDU-Plakate.
Bereits seit Jahren ist die AfD Hauptopfer von Attacken gegen Parteien. Neben Sachbeschädigungen, Diebstählen oder Beleidigungen werden AfD-Angehörige auch immer wieder Opfer von Körperverletzungen. Häufig sind die Täter der linksradikalen Szene zuzuordnen. (ls)