FRANKFURT/MAIN. Der Allgemeine Studierendenausschuß der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Asta) hat verlangt, dem Juristen Hanns-Christian Salger seine Honorarprofessur an der Hochschule zu entziehen. „Salger wettert in seinen Vorträgen und Videos gegen den Sozialstaat und das Asylrecht, die Corona-Verordnungen der Länder und spricht politisch und religiös Verfolgten das Recht ab, sich öffentlich zu äußern“, heißt es in einer Stellungnahme auf der Facebook-Seite des Asta.
Die Sprecherin des „Arbeitskreises kritischer Jurist*innen“ der Universität, Lara Mann, ergänzte: „Eine Unterstützung von solchen demokratiefeindlichen Bestrebungen kann und darf weder an der Goethe-Universität Frankfurt noch an einer anderen Universität geduldet werden. Wir fordern das Dekanat hiermit zum sofortigen Entzug der Honorarprofessur von Hanns-Christian Salger auf.“
Salger hat laut des an der Frankfurter Universität ansässigen Institute for Law and Finance seit 1998 eine Honorarprofessur inne. Der 65jährige arbeitet zudem als Rechtsanwalt und Wirtschaftsprüfer in einer Kanzlei.
Polizei durchsucht Räume des Frankfurter Asta
Die Studentenvertreter werfen Salger zudem sein Engagement für die „Atlas Initiative“ vor. Dabei handelt es sich um eine überparteiliche Organisation, die sich unter anderem für die freie Marktwirtschaft einsetzt.
Gegenüber der FAZ äußerte Salger, die Vorwürfe gegen ihn seien „Quatsch“. Er verteidigte die „Atlas Initiative“, die er selbst mitgegründet habe. Mögliche Konsequenzen seitens der Universität fürchte er nicht. „Ich bin nicht feige. Ich stehe zu meinen Überzeugungen“, sagte der Jurist, der kurzzeitig AfD-Mitglied war.
Im Juni hatte die Generalbundesanwaltschaft die Räume des Frankfurter Asta durchsuchen lassen. Hintergrund waren Ermittlungen im Zusammenhang mit einem Anschlag auf ein Gebäude des Bundesgerichtshofes in Leipzig. (ag)