MÜNCHEN. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen in dem Bundesland angekündigt. „Die Lage ist leider ernst. Es reicht einfach nicht, wir müssen mehr tun, wir müssen handeln“, sagte er am Sonntag nach einer Sitzung des Kabinetts.
Demnach sollen künftig wieder wie im März Ausgangsbeschränkungen gelten. Die Wohnung darf dann nur noch verlassen, wer zum Einkaufen, zur Arbeit, zum Arzt, zur Schule geht oder in familiären Angelegenheiten unterwegs ist. Zudem werde erneut der Katastrophenfall ausgerufen. In sogenannten Hotspots mit einer Inzidenz von mehr als 200 Corona-Infizierten pro 100.000 Einwohner sind nächtliche Ausgangssperren zwischen 21 und 5 Uhr vorgesehen, wie sie bereits in Mannheim gelten.
Über die Maßnahmen soll am Dienstag der Landtag entscheiden. Sollten sie angenommen werden, gelten sie ab der Nacht zu Mittwoch.
Söder: Gesundheitssystem ist überlastet
Jedoch könne es über die Weihnachtsfeiertage eine Lockerung der Ausgangsbeschränkung geben. Dann sollen auch Treffen von maximal zehn Personen aus bis zu zehn Hausständen erlaubt sein.
Söder erläuterte, das Gesundheitssystem in Bayern sei aufgrund der Corona-Pandemie überlastet. „Alle vier Minuten stirbt ein Mensch an Corona, in Bayern sind es alle 20 Minuten.“ Die Wirkung des seit Anfang November geltenden „Lockdown Light“ in Deutschland sei zu milde, betonte der CSU-Politiker.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) rief die Bürger dazu auf, an Silvester auf größere Feiern zu verzichten. „Denn wenn uns an Silvester Dinge aus dem Ruder laufen, steht die Gefahr im Raum, daß wir im Januar in der Wirtschaft weitere Schließungen vornehmen müßten – das wäre fatal.“ Silvesterpartys fielen dieses Jahr ins Wasser. (ag)