BERLIN. Die CDU/CSU-Fraktion hat sich offen für eine Frauenquote im Bundestag gezeigt. Es stimme sie traurig, „daß der Frauenanteil im Deutschen Bundestag aktuell nur bei 30 Prozent liegt“, sagte die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der Unionsfraktion im Bundestag, Yvonne Magwas.
„Es ist klug und zukunftsorientiert, wenn mehr Frauen in Parlamenten mitarbeiten. Das muß präsentes Dauerthema sein.“ Dies gelte für die Parteien, aber auch für eine anstehende Wahlrechtsreform. „Die Steigerung des Frauenanteils muß bei der Wahlrechtsreform mitdiskutiert werden“, forderte die sächsische Abgeordnete. Denn Demokratie funktioniere nur, „wenn Frauen und Männer gleichermaßen beteiligt sind“.
Oppermann möchte zwei Kandidaten pro Wahlkreis
Am Mittwoch hatte der Vizepräsident des Bundestages, Thomas Oppermann (SPD), eine entsprechende Wahlrechtsänderung angeregt, um den Frauenanteil im Parlament zu erhöhen. Oppermann hatte im Gespräch mit der Welt eine Zusammenlegung von Bundestagswahlkreisen gefordert.
In den dann größeren Wahlkreisen sollen seinem Willen nach jeweils ein Mann und eine Frau antreten müssen. „Die Optionen der Wähler werden also erweitert: Sie können einen Mann, eine Frau und eine Partei wählen. Wir hätten also quasi ein Dreistimmenwahlrecht“, gab er sich euphorisch. Seinen Vorschlag hält Oppermann für alternativlos. „Ehrlich gesagt, sehe ich gar keine andere Möglichkeit. Alle anderen Vorschläge laufen mehr oder weniger auf ein anderes Wahlrecht hinaus.“ (tb)