BERLIN. Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) rechnen bei der Umstellung von Diesel- auf Elektrobusse mit einer Milliarde Euro Mehrkosten. In einem Bericht des Verkehrssenats an Finanzexperten des Abgeordnetenhauses heißt es laut Bild-Zeitung, die Vorstellungen zwischen BVG und Senat bei der Dekarbonisierung des Busverkehrs gingen „sehr weit auseinander“.
Der Senat hatte demnach zuvor mit 1,8 Milliarden Euro gerechnet, laut BVG sollen es 2,94 Milliarden Euro sein, die zur vollständigen Elektrifizierung 2030 ausgegeben werden müßten.
„Wir brauchen mehr Fahrer“
Die Kosten ergäben sich aus den notwendigen neuen Betriebshöfen, Ladetechnik sowie höherem Personalbedarf. „Dieselbusse fahren bis zu 400 km mit einem Tank. Für E-Busse, die eine weit geringere Reichweite haben, müssen die Linien gekürzt werden. Bedeutet: Wir brauchen mehr Fahrer“, sagte eine BVG-Sprecherin dem Blatt.
Außerdem werde Personal für die neuen Betriebshöfe benötigt. „Wir sind bisher davon ausgegangen, daß die Wartung eines Elektromotors günstiger ist als die eines Dieselmotors“, räumte SPD-Finanzpolitiker Sven Heinemann ein. Senat und BVG müßten die eine Milliarde mehr, die aus dem Landeshaushalt kommen soll, „sehr gut erklären“. (ls)