KASSEL. Im Fall des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) haben die Ermittler nach dem Geständnis des Hauptverdächtigen Stephan E. mehrere Waffen gefunden. Sie seien in einem Erdloch auf dem Gelände seines Arbeitgebers versteckt gewesen, meldet die Süddeutsche Zeitung.
In den Vernehmungen habe E. ausgesagt, zahlreiche Waffen zu besitzen. Neben der Tatwaffe handele es sich dabei um eine Pumpgun und eine Maschinenpistole. Er habe sich die Waffen zwischen 2014 und 2016 beschafft.
Die Polizei durchsuchte derweil die Wohnungen von zwei Verdächtigen, die E. die Waffen verkauft haben sollen. Der mutmaßliche Verkäufer, der 64 Jahre alte Elmar J., komme aus dem Kreis Höxter in Nordrhein-Westfalen. Der Vermittler des Geschäfts, der 43 Jahre alte Markus H. stamme aus Kassel. Der Generalbundesanwalt ermittelt gegen beide im Zusammenhang mit der Beschaffung der Waffen wegen Beihilfe zum Mord. Bislang sei nicht bekannt, ob sie über Verbindungen in die rechtsextreme Szene verfügen. Bei dem Vermittler gebe es jedoch Hinweise darauf.
Ermittler prüfen, ob Festgenommene von Mordplan wußten
Zunächst solle geprüft werden, ob die Waffen bereits bei anderen Straftaten verwendet wurden, sagte der Sprecher des Generalbundesanwalts, Markus Schmitt. Derzeit sei unklar, ob die beiden Männer in die Pläne von E. eingeweiht oder an der Tat beteiligt gewesen seien. Sie wurden festgenommen. Zudem habe E. ausgesagt, Waffen an zwei weitere Personen verkauft zu haben. Die Staatsanwaltschaft Kassel habe deswegen Ermittlungen aufgenommen.
Der CDU-Politiker Lübcke war in der Nacht zum 2. Juni mit einer Schußwunde im Kopf auf der Terrasse seines Hauses in Wolfhagen bei Kassel entdeckt worden und starb wenig später im Krankenhaus. (ag)
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