BERLIN. Fast jeder zweite Zuwanderer ist während des Integrationskurses am Deutschtest gescheitert. Von den etwa 202.000 Teilnehmern konnten 93.500 die Kurse nicht erfolgreich beenden, zitiert die Neue Osnabrücker Zeitung aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine AfD-Anfrage.
Dies entspricht einer Durchfallquote von 45 Prozent, womit der Wert trotz „erheblich intensivierter“ Kurse im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozentpunkte stieg. 2017 waren von 292.000 Teilnehmern rund 116.000 durchgefallen.
45.000 Erstteilnehmer nicht alphabetisiert
Die Integrationskurse waren 2005 eingeführt worden und bestehen aus einem Deutsch- sowie einem Orientierungskurs zum besseren Verständnis der Rechts- und Gesellschaftsordnung. Das Sprachprogramm besteht aus 600 Unterrichtsstunden à 45 Minuten. Die Teilnehmer sollen nach bestandener Prüfung das Niveau „B1“ gemäß des europäischen Referenzrahmens für Sprachen erreicht haben.
Die im Bundeshaushalt vorgesehenen Mittel für die Integrationskurse stiegen dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr von 610 Millionen Euro auf 765 Millionen Euro, obwohl die Teilnehmerzahl gesunken war. Unter den erstmaligen Besuchern waren laut Weltfast 40.000 Syrer, 15.000 Afghanen und 13.000 Iraker. Nicht ganz 45.000 der Erstteilnehmer waren noch nicht alphabetisiert und durchliefen besondere Kurse. (ls)