DÜSSELDORF. Die Zahl der ausländischen Häftlinge in deutschen Gefängnissen ist auf einen neuen Rekordwert gestiegen. In Berlin und Hamburg beträgt ihr Anteil bereits über 50 Prozent, berichtet die Rheinische Post.
In Hamburg erhöhte sich die Anzahl ausländischer Gefangener seit 2016 von 55 auf 61 Prozent und in Berlin von 43 auf 51 Prozent. In Baden-Württemberg nahm der Anteil von 44 auf 48 Prozent zu, in Niedersachsen von 29 auf 33, in Rheinland-Pfalz von 26 auf 30, in Bremen von 35 auf 41, in Schleswig-Holstein von 28 auf 34 und im Saarland von 24 auf 27 Prozent zu. In Hessen stieg er in den vergangenen drei Jahren von 44,1 auf 44,6 Prozent. Bayern registrierte seit 2012 eine Zunahme von 31 auf 45 Prozent.
Migrantenanteil wird nicht erhoben
Auch in den östlichen Bundesländern wie Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern war ein Anstieg der ausländischen Strafgefangenen zu verzeichnen, allerdings liegt ihre absolute Zahl hier deutlich niedriger als im Westen. So gibt es in Mecklenburg-Vorpommern 160 ausländische Gefangene aus 66 verschiedenen Ländern, in Sachsen sind es 981 nicht-deutsche Häftlinge. Zum Vergleich: In baden-württembergischen Gefängnissen sitzen derzeit 3.569 Ausländer aus 98 Staaten ein.
Damit hält der Trend des wachsenden Ausländeranteils in deutschen Haftanstalten weiter an. Im März vergangenen Jahres war knapp jeder dritte Häftling Ausländer. Im März 2017 waren es 30 Prozent. Keine Erkenntnisse gibt es hingegen darüber, wie viele Gefangene einen Migrationshintergrund haben und zum Beispiel arabischer oder türkischer Herkunft oder Spätaussiedler sind. Registriert wird nur, ob ein Häftling die deutsche Staatsangehörigkeit oder eine ausländische hat. (krk)