ESSEN. Nach einer Attacke auf eine Polizistin vor einer Shisha-Bar in Essen sucht die Polizei nach Zeugen. Zwei Beamte hatten am Freitag abend im Lokal „Buddy Bar“ in der Innenstadt kontrolliert, ob sich in dem Lokal Jugendliche aufhalten. Daraufhin kam es zunächst zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen einem Besucher und den Polizisten.
Als die Beamten versuchten, die Personalien des Mannes festzustellen, wurden sie laut Polizei von mehreren Personen attackiert. Die libanesischstämmigen Männer sollen sie geschlagen, getreten und gewürgt haben. „Nur mit Unterstützung beherzter Bürger konnte schließlich ein 17jähriger festgenommen werden“, teilte die Polizei mit. Nach JF-Informationen handelt es sich bei der Bar um einen Treffpunkt eines libanesischen Familienclans.
Screenshots eines Videos, die der Bild-Zeitung vorliegen, sollen zeigen, wie ein Angreifer der Polizistin die Beine wegzieht. Anschließend sei sie beim Versuch, wieder aufzustehen, von einem anderen Mann mit Wucht in den Unterleib getreten worden sein. Erst durch die Mithilfe zweier Mitarbeiter der Essener Tierrettung sei es gelungen, den 17jährigen festzunehmen, berichtete das Blatt.
Kritik von CDU-Politiker und Polizeigewerkschaft
Den anderen Männern gelang nach Polizeiangaben die Flucht. Familienmitglieder des 17jährigen sollen dann auf die Wache gekommen sein und versucht haben, die Beamten einzuschüchtern. Die Polizistin mußte ins Krankenhaus gebracht und dienstunfähig geschrieben werden.
Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, kritisierte auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT, daß Gewalt gegen Einsatzkräfte mittlerweile gang und gäbe seien. „Unsere Einsatzkräfte erleben immer wieder solche Ausbrüche von brutalster Gewalt, auch in alltäglichen Einsatzsituationen. Auch Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdiensten werden attackiert. Davor kann man sich kaum schützen, wir können nicht zu jeder Kontrolle mit einer Hundertschaft fahren.“ Zudem forderte er die Justiz auf, mit härterten Straften „deutliche Signale“ zu senden.
Der Innenexperte der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Gregor Golland, prangerte „die grenzenlose Respektlosigkeit bestimmter ausländischer Familienclans gegenüber dem deutschen Rechtsstaat“ an. Überdies forderte er, die sicherheitspolitische Wende unter Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) fortzusetzen. (ls)