HAMBURG. Hamburg will ab dem 31. Mai die deutschlandweit ersten Dieselfahrverbote wegen hoher Stickoxidbelastung verhängen. Die Durchfahrtsbeschränkungen gelten für Lastwagen und ältere Diesel, die nicht die Euro-6-Norm erfüllen, kündigte die Umweltbehörde der Hansestadt am Mittwoch an.
An zwei Straßenabschnitten seien bisher etwa 50 Verbots- und Umleitungsschilder angebracht worden, berichtet n-tv.de. Der Termin für das Inkrafttreten hatte sich verzögert, da die Behörde zuerst das entsprechende Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Februar auswerten mußte.
Ältere Diesel büßen bis zu 50 Prozent Wert ein
Nach der Einführung solle es eine Übergangszeit von einigen Tagen geben, zitiert die Zeit die Polizei. Erst danach wolle diese kontrollieren. Ein Verstoß gegen das Fahrverbot koste 25 Euro für PKW und 75 Euro für LKW. Eine spezielle Plakette gebe es nicht.
Betroffen sind deutschlandweit rund zehn Millionen Halter von älteren Dieselfahrzeugen. Allein in Hamburg sind es laut n-tv über 160.000 PKW.
Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig, das Fahrverbote grundsätzlich für möglich erklärt hatte, sind die Preise für Dieselautos stark eingebrochen. Händler müssen für Euro-5-Diesel Wertminderungen von bis zu 50 Prozent in Kauf nehmen, ergab eine Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unter rund 1.800 Autohändlern. (mp)