HAMBURG. Ein Mitarbeiter der Linkspartei im Bezirk Hamburg-Mitte ist von einem Gericht zu eineinhalb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt worden. Bei Krawallen zum G20-Gipfel hatte Roberto P. eine brennende Bengalo-Fackel (1600-2500 Grad heiß) gegen den Oberkörper eines Polizisten geschleudert, berichtete die Bild-Zeitung.
Die Staatsanwaltschaft hatte ihn wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, Widerstands gegen die Staatsgewalt und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz angeklagt. Weil der ehemalige Kandidat für die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte keinen festen Wohnsitz hatte, saß er seit Juli in U-Haft.
„Herr P. wird in der Bezirksfraktion dringend benötigt. Er ist sozial engagiert und ehrenamtlich eingebunden“, beteuerte einer seiner Anwälte. Dazu legte er eine Bescheinigung vor, wonach sein Mandant jetzt eine Wohnung in Iserbrook hat und deshalb keine Fluchtgefahr mehr bestehe.
Zum Tatvorwurf sagte der Linken-Politiker am Mittwoch nichts. Seine Anwälte plädierten auf Notwehr. Die Fackel sei zuvor von Polizisten gekickt worden, er habe aus Angst damit geworfen. Der Richter hielt diese Argumentation für konstruiert. „Eine brennende Fackel zu werfen, da gehört schon was dazu.“ Bis zur Berufungsverhandlung ist Roberto P. auf freiem Fuß. Er muß sich zweimal wöchentlich bei der Polizei melden. (ha)