BERLIN. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland hat den höchsten Stand seit mehr als 20 Jahren erreicht. Im vergangenen Jahr registrierten die Beamten 167.136 Wohnungseinbrüche. Dies entspricht einem Zuwachs von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Davon überdurchschnittlich betroffen waren Hamburg (plus 20,2 Prozent), Nordrhein-Westfalen (plus 18,1 Prozent) und Niedersachsen (plus 13,1 Prozent).
Das geht aus der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor, die der Welt vorliegt. Der Rekordwert wurde im Jahr 1993 mit 227.000 Einbrüchen registriert.
Die Zahl der polizeilich erfaßten Straftaten kletterte demnach im vergangenen Jahr auf 6,33 Millionen Fälle – ein Zuwachs von 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie das Blatt weiter berichtete, betrage die Aufklärungsquote 56,3 Prozent. Dies entspricht einer Verbesserung um 1,4 Prozentpunkte.
Hoher Zuwachs bei Laden- und Taschendiebstählen
Bei fast 40 Prozent aller Straftaten handelte es sich demnach um Diebstähle. Dabei sind vor allem beim Laden- (plus 7,1 Prozent) und beim Taschendiebstahl (plus 7 Prozent) hohe Zuwächse verzeichnet worden. Auch die Zahl der Kfz-Diebstähle stieg mit 0,3 Prozent leicht an. Insgesamt wurden demnach im Vorjahr 36.507 gestohlene Autos gemeldet. Die Zahl der Fahrraddiebstähle sank dagegen um 1,3 Prozent auf 335.174.
Ein Teil des Zuwachses erkläre sich dem Bericht nach durch die Rekordzuwanderung 2015. Die Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asylverfahren- und das Freizügigkeitsgesetz stiegen um 157.5 Prozent auf 402.741 Fälle. 2015 wurden 154.188 Fälle unerlaubter Einreisen registriert – ein Zuwachs von 210,2 Prozent.
48 Prozent mehr „nichtdeutsche“ Tatverdächtige
Auch die Zahl der Tatverdächtigen bei der Gesamtkriminalität stieg sprunghaft an. Konkret wuchs die Zahl um 10,2 Prozent auf 2,36 Millionen an. Bei den in der Statistik genannten „Nichtdeutschen“ kletterte diese Zahl auf 911.864, was einen Zuwachs von 47,7 Prozent bedeutet.
Bundesweit ging die Zahl der Fälle von sexueller Nötigung und Vergewaltigung um 4,4 Prozent auf 7.022 zurück. Wie die Welt weiter berichtet, litten Opfer Studien zufolge noch Monate und teilweise Jahre später unter diesen Taten. Fast 25 Prozent der Opfer gäben an, noch mindestens zwölf Monate nach einem Einbruch unter Angstgefühlen und Schlafstörungen zu leiden. Fast ein Viertel der Opfer würde deswegen bevorzugt den Wohnort wechseln.
Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) will die Kriminalstatistik dem Bericht zufolge im Mai in Berlin offiziell vorstellen. (ls)