BAD SCHLEMA. Der Bürgermeister der sächsischen Gemeinde Bad Schlema, Jens Müller (Freie Wähler), hat mit einer Äußerung zu belästigten Kindern für Empörung gesorgt. Während einer Gemeinderatssitzung wurde Müller mit der Äußerung eines Bürgers konfrontiert, der berichtete wie seine Enkelin und andere Schüler von Asylbewerbern in der Nähe einer Unterkunft belästigt worden seien.
Auf die Frage, wie das verhindert werden könne sagte der Bürgermeister: „Ganz einfach, indem man dort nicht provoziert und dort nicht entlanggeht.“ Der Fall ereignete sich bereits am vergangenen Dienstag, wurde jedoch erst jetzt durch Videoaufnahmen publik.
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Laut der Freien Presse herrschte während der Sitzung, an der auch etwa 100 Bürger teilnahmen eine hitzige Atmosphäre. Seinen Kritikern drohte Müller demnach: „Wenn Sie sich jetzt nicht an die Regeln halten, rufe ich die Polizei und lasse räumen.“ Nachdem die Besucher mit Buh-Rufen und Pfiffen reagierten, warnte der Ortsvorsteher: „Das ist keine Einwohnerversammlung, sondern eine Gemeinderatssitzung.“ Zuvor hatte die NPD vor dem Rathaus zu einer Kundgebung aufgerufen.
Müller zeigte sich im Anschluß entsetzt. „Es hatte den Anschein, daß die Stimmung kippt“, sagte er der Freien Presse. Bis auf kleine Vorfälle gebe es mit den 85 Ausländern in der Gemeinde (rund 4.900 Einwohner) keine Probleme. Eine Anfrage der JUNGEN FREIHEIT ließ Müller unbeantwortet. (ho)