BERLIN. Das Land Berlin hat arabische Clan-Mitglieder als Übersetzer im Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) beschäftigt. Die fünf Mitglieder einer stadtbekannten arabischen Großfamilie und ein Bekannter der Familie aus der Türsteherszene sollen über Monate hinweg Zugang zu sicherheitssensiblen Daten gehabt haben, berichtete der RBB.
„Wenn die Leute dort ohne Sicherheitsüberprüfung und Vorlage eines Führungszeugnisses arbeiten, dann ist das skandalös“, sagte Ralph Knispel von der Vereinigung Berliner Staatsanwälte dem Sender. Dessen Recherche hatte zuvor ergeben, daß das Lageso auf eine entsprechende Überprüfung seiner Mitarbeiter verzichtet hatte. Im Nachhinein teilte der Berliner Senat mit, daß für zwei der Dolmetscher ein Führungszeugnis vorliege.
Auch der Bund Deutscher Kriminalbeamter bewertete die Lage als kritisch. „Wir haben in Berlin festgestellt, dass sich die Bandenkriminalität – bezogen auch auf den Bereich der Bearbeitung von Flüchtlingen – ausweitet, zum Beispiel bei der Rekrutierung für den Drogenhandel“, sagte deren Berliner Landesvorsitzender Michael Böhl. Die Täter nutzten die Notlage der Asylbewerber aus, „ob es nun Prostitution ist, Schwarzgeld, Rauschgift, alles was sie wollen“. (mv)