BERLIN. Die Berliner AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch hat eine geplante Feier linker DDR-Verharmloser anläßlich des 55. Jahrestags des Mauerbaus in Berlin scharf verurteilt. Die selbsternannten Antifaschisten seien ein „erbärmlicher Haufen von geistig umnachteten Tieffliegern, die in einer staatlich subventionierten Parallelwelt leben“, sagte von Storch der JUNGEN FREIHEIT.
Hintergrund ist ein Aktionstag der Regionalgruppe Berlin-Lichtenberg des Kommunisten-Blättchens RotFuchs sowie des Antifa-Vereins „Unentdecktes Land“ zum Jahrestag des Mauerbaus am 13. August auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor.
Die Mauer sei eine antifaschistische Grenze gewesen, die gebaut wurde, um zu verhindern, daß jemals wieder Krieg von deutschem Boden ausgehe. Mit ihr wären „keine AfD und Pegida, keine brennenden Unterkünfte für Geflüchtete und keine über 200 von Faschisten getöteten Menschen seit 1990 möglich gewesen“, begründen die Initiatoren ihr Lob auf die Mauer. Hinter der Mauer – im Osten – hätte es für alle gereicht und nicht wie heute, wo fast 25 Prozent der Kinder in Armut leben müßten.
Knabe: Veranstaltung ist Skandal
In 40 Jahren habe es an der deutsch-deutschen Grenze etwa 1.000 Tote gegeben. Diese würden „Täglich und medienwirksam“ betrauert. „Doch Tränen gibt es nur für Deutsche. Für die 1000 monatlich an den ‘europäischen Außengrenzen’ Ertrinkenden rollt keine. Das Mittelmeer, ein Massengrab, ausgehoben vor allem von Deutschland. Dort wird leise gestorben, anonym, ohne Mauershow.“
Normalerweise würde man solche Aktionen linker Antifa-Gruppen für Satire halten, sagte von Storch. „Allerdings: das geistige Niveau der brandschatzenden, mit faschistoiden Methoden agierenden, menschen- und demokratieverachtenden Antifa ist so tief, daß man denen alles zutrauen kann“, ergänzte die Berliner AfD-Chefin. „Die sollten mal ein bißchen am Hochofen oder im Bergwerk arbeiten oder überhaupt einfach etwas arbeiten. Das brächte frischen Wind um deren Ohren, zwischen denen im Moment einfach nur Durchzug herrscht.“
Kritik kam auch vom Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe. Dieser nannte die geplante Veranstaltung einen Skandal. „Die Behauptung, durch die Mauer hätte es in der DDR keine AfD und keine Pegida gegeben, ist an Zynismus nicht zu überbieten. Daß es in der DDR keine unabhängigen Demonstrationen und Parteien gab, lag schlicht und einfach daran, daß die Stasi das Land flächendeckend unterdrückte. Gott sei Dank ist das seit 27 Jahren vorbei“, sagte er der B.Z. (krk)