ENGELSBRAND. Einem Busfahrer in Engelsbrand im baden-württembergischen Enzkreis ist fristlos gekündigt worden, weil er ein Hemd der Marke Thor Steinar getragen hatte. Der Betriebsleiter des Busunternehmens Eberhart, Wolfram Vögele, bestätigte dies gegenüber der Pforzheimer Zeitung. Aufgefallen war das Hemd während einer Fahrt, bei der abgelehnte Asylbewerber zum Flughafen Baden-Airpark gebracht wurden.
Das Regierungspräsidium in Karlsruhe, das im Auftrag des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge für die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber zuständig ist und die Busfahrt organisiert hatte, zeigte sich empört und entsetzt über den Vorfall. So etwas sei nicht hinnehmbar, sagte der Sprecher Uwe Herzl gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Von Abschiebungsgegnern angeschwärzt
Der Beschuldigte selbst gab an, über einen angeblich rechtsextremen Hintergrund seines Hemdes nichts gewußt zu haben. Vögele bestätigte, daß der Mitarbeiter bisher noch nie durch politische Äußerungen aufgefallen sei. Erst Abschiebungsgegner hätten auf den Mann hingewiesen. „Das ist ein sensibles Thema, wir wollten ein Zeichen setzen.“
Bekleidungsstücke der Marke Thor Steinar stehen im Ruf, in der rechtsradikalen Szene beliebt zu sein. Mehrere Parlamente, unter anderem der Deutsche Bundestag, und verschiedene Fußballstadien haben deswegen ein Trageverbot erlassen. Auch der damalige Berliner Polizeipräsident Dieter Glietsch hatte 2009 seinen Beamten die Marke Thor Steinar grundsätzlich untersagt. Die Firma gehört mittlerweile einem Konsortium aus Dubai. (FA)