CHEMNITZ. Ein Asylbewerber aus Marokko ist wegen Brandstiftung zu einer Bewährungsstrafe von fünf Monaten verurteilt worden. Der mittlerweile 38 Jahre alte Karim A. hatte im September 2013 versucht, in einer mit achthundert Personen belegten Asylbewerberunterkunft Feuer zu legen. Zufällig wurde er von zwei Angestellten der Einrichtung dabei ertappt, wie er in einer Kammer eine Matratze anzündete. Den Männern gelang es, das Feuer auszutreten.
„Er wollte vermutlich seine Verlegung in ein anderes Heim erreichen“, sagte einer der Mitarbeiter vor dem Chemnitzer Amtsgericht, wie die Morgenpost Sachsen berichtet. „Außerdem hat er immer wieder andere Heimbewohner aufgewiegelt, Ärger zu machen.“ Vorangegangen sei der Tat ein massiver Streit unter den Asylbewerbern. Als die Polizei anrückte, habe sich Karim A. in seinem Zimmer versteckt und schlafend gestellt. Zuvor habe er die Mitarbeiter noch mit dem Messer bedroht.
Das Gericht begründete sein mildes Urteil mit dem Umstand, daß sich das Feuer in der vollbesetzten Einrichtung der Malteser nicht ausbreitete und niemand zu schaden kam. Auch entschuldigte sich der Marrokaner aus Casablanca für seine Tat. Derzeit befindet sich Karim A. in Leipzig wegen Körperverletzung und Raub in Untersuchungshaft. Laut Auswärtigem Amt ist Marroko ein „vergleichsweise politisch stabiles Land“ in Nordafrika. (FA)