BERLIN. Der Chef des Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner, hat der Alternative für Deutschland (AfD) Rechtspopulismus vorgeworfen. Die AfD fische „dort, wo schon der Republikaner Franz Schönhuber oder der Hamburger Roland Schill erfolgreich waren“, sagte Güllner dem Stern. So hätten beispielsweise 16 Prozent der AfD-Wähler bei der Bundestagswahl 2009 einer rechten Partei ihre Stimme gegeben.
Als weiteren Beleg, daß sich die AfD gezielt um Stimmen rechter Wähler bemühe, wertete Güllner das Verbrennen von nachgemachten Euro-Scheinen kurz vor der Wahl in Berlin. „Wer wenige Schritte vom Bebelsplatz entfernt, wo Hitlers Propagandaminister Joseph Goebbels einst Bücher verbrennen ließ, Euro-Scheine verbrennt, hat entweder kein Gespür oder er macht es bewußt“, kritisierte der Forsa-Chef.
Zwischen Güllner und AfD-Chef Bernd Lucke gibt es bereits seit einigen Wochen Streit. Lucke hatte dem Meinungsforschungsinstitut im Wahlkampf vorgeworfen, seine Partei runterzurechnen. Dagegen wehrte sich der Forsa-Chef erfolgreich. Das Landgericht Köln untersagte es Lucke, die Behauptung weiter zu verbreiten. Güllner bezeichnete den AfD-Chef darauf hin als „Lügen-Lucke“. (krk)