DRESDEN. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat sich über eine angebliche Verharmlosung des Rassismus in der Bundesrepublik beklagt. Die Fremdenfeindlichkeit, der sich viele Muslime in Deutschland ausgesetzt sähen, werde „zuweilen verdrängt und kleingeredet“, sagte Mazyek.
Noch immer seien viele Muslime in Deutschland Fremdenfeindlichkeit und Rassismus ausgesetzt. Viele Täter hätten sich im Internet von Haßbotschaften zahlreicher „Brandstifter“ anstecken lassen, warnte der Zentralrats-Präsident. Als Beispiel führte er den Mord an der Ägypterin Marwa al-Schiribini an, die 2009 von einem aus Rußland stammenden Einwanderer im Dresdener Landgericht aus fremdenfeindlichen Motiven erstochen worden war.
Kritik an CDU
Besonders empörte Mazyek der Widerstand der CDU-Stadtratsfraktion in Dresden, die sich gegen eine Umbenennung des Platzes vor dem Gericht nach der Ägypterin ausgesprochen hatte. Dies sei ein Indiz für die Islamfeindlichkeit in Deutschland.
Ein von den Grünen eingebrachter Antrag, die eine Straße nach al-Schiribini und der 1937 von der Legion Condor bombardierten spanischen Stadt Guernica benennen wollten, hatte der Chef der Dresdener CDU-Fraktion mit dem Hinweis abgelehnt, die Grünen wollten Dresden offenbar mit einem „Netz der Schande überziehen“. (ho)