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Hannover: Polizeipräsident nach Äußerung zur Ausländergewalt in der Kritik

Hannover: Polizeipräsident nach Äußerung zur Ausländergewalt in der Kritik

Hannover: Polizeipräsident nach Äußerung zur Ausländergewalt in der Kritik

Hannover
 

Polizeipräsident nach Äußerung zur Ausländergewalt in der Kritik

Hannovers Polizeipräsident Uwe Binias hat mit seinen Äußerungen über die hohe Gewaltrate unter jungen Ausländen für Kritik gesorgt. Der Sprecher des Landesverbands der Muslime in Niedersachsen, Avni Altiner, widersprach: Er könne nicht bestätigen, daß ausländische Jugendliche zu anderen Konfliktlösungsstrategien neigten als deutsche.
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Polizeipräsident Binias erntet für seine Äußerungen zur Ausländerkriminalität Kritik Foto: Polizei Niedersachsen

HANNOVER. Hannovers Polizeipräsident Uwe Binias hat mit seinen Äußerungen über die hohe Gewaltrate unter jungen Ausländen für Kritik gesorgt. Der Sprecher des Landesverbands der Muslime in Niedersachsen, Avni Altiner, widersprach: Er könne nicht bestätigen, daß ausländische Jugendliche zu anderen Konfliktlösungsstrategien neigten als deutsche. 

Auch Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen, kritisierte die Aussage des Polizeipräsidenten als „ein bißchen aus der Hüfte geschossen“. Die Art der Konfliktlösung habe nichts mit der Ausländereigenschaft zu tun, sondern hänge von zahlreichen anderen Faktoren wie etwa der Bildung ab. „Natürlich gibt es bei Ausländern eine zum Teil ausgeprägte Macho-Kultur, aber die kann durch Bildung verändert werden“, erklärte Pfeiffer gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen.

Binias hatte auf die Kriminalitätsstatistik 2010 verwiesen, nach der 23 Prozent der Tatverdächtigen bei Gewaltverbrechen Ausländer sind, obwohl diese nur 10 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen. Von den 2.649 nichtdeutschen Tatverdächtigen stammen 840 aus der Türkei, 207 aus Polen und 125 aus dem Irak.

Am Mittwoch schob er allerdings nach: „Eine Statistik, die nur Deutsche und Nichtdeutsche unterscheidet, verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Anfälligkeit für Kriminalität nicht in Gänze.“

Stadtverwaltung gegen Stadtteil-Kriminalstatistik 

Auf Kritik stieß allerdings auch sein Vorschlag, die Kriminalitätsstatistik wie in Berlin Hamburg und München nach Bezirken aufzuschlüsseln. „Dadurch werden möglicherweise ganze Stadtteile diskriminiert“, warnte Rainer Beckmann, Geschäftsführer vom Verein „Haus- und Grundeigentum“. Die Polizei solle zwar die Daten erheben, aber nicht veröffentlichen. 

Zustimmung kam dagegen vom Mietverein: Mit den Daten könnte die öffentliche Sicherheit optimiert und Druck auf die Vermieter ausgeübt werden, damit diese mehr in Sicherheitseinrichtungen investieren. Die Stadtverwaltung hatte bisher abgelehnt, die Kriminalitätsstatistik aufzuschlüsseln. (ho)

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