DÜSSELDORF. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat am Montag in Düsseldorf vor gewaltbereiten Salafisten in Deutschland gewarnt. „Der politische Salafismus ist die am schnellsten wachsende islamistische Bestrebung und der ideologische Nährboden für den internationalen Terrorismus“, sagte Jäger nach einem Bericht der Rheinischen Post.
Von den 500 in Nordrhein-Westfalen lebenden salafistischen Muslimen gehörten 20 bis 30 dschihadistischen Gruppierungen an. Diese „treten häufig besonders fanatisch und aggressiv auf“, unterstrich der Innenminister. Besonders junge Islamkonvertiten gerieten schnell in radikale Kreise.
Zwar sei der Islam eine „friedliche Religion“, betonte der SPD-Politiker, dennoch stellten die „aggressiven salafistischen Kräfte“ eine massive Bedrohung dar. Künftig werde das Land deswegen noch mehr auf Präventionsarbeit setzen. Der Salafismus predigt eine besonders strenge Auslegung des Korans.
1.000 mögliche Terroristen in Deutschland
Bereits am Sonntag hatte Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) auf die steigende Anschlagsgefahr in Deutschland hingewiesen. So gebe es deutschlandweit etwa 1.000 Muslime, die „als mögliche islamistische Terroristen“ bezeichnet werden könnten, sagte er der Bild. Davon hätten mehr als 20 eine Ausbildung von muslimischen Terrororganisationen erhalten.
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, forderte deswegen den verstärkten Einsatz von V-Männern in islamistischen Organisationen und Gruppen. Nur so ließe sich die islamistische Szene wirksam überwachen. (ho)