BERLIN. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), hat Unternehmer aus Einwandererfamilien aufgerufen, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen. „Etwa jeder 20. Arbeitsplatz in Deutschland wird von einem Migrantenunternehmen gestellt“, sagt Böhmer. Insgesamt gebe es mehr als 600.000 Unternehmer mit ausländischen Wurzeln. Nun müßten diese sich auch verstärkt um Auszubildende kümmern. „Damit sichern sich die Unternehmen und unser Land die Fachkräfte von morgen.“
Als „vorbildlich“ lobt Böhmer die in Nürnberg ansässige Supermarktkette „ZA-RA“. Durch sie würde den Einheimischen deutlich, daß „Vielfalt eine große Chance“ sei. Der von einem tükischstämmigen Inhaber geführte Betrieb beschäftigt derzeit sechs Auszubildende.
„Ausbildungshemmnisse“ von Ausländern reduzieren
Die Ausbildungsbeteiligungsquote von Einwandererunternehmen liegt nach Angaben der Integrationsbeauftragten je nach Herkunftsland zwischen zehn bis 19 Prozent. Der Durchschnittswert aller Unternehmen in Deutschland beträgt dagegen 24,1 Prozent.
Laut Böhmer fühlten sich viele Einwanderer nicht ausreichend informiert und fürchteten den bürokratischen Aufwand, der mit der Schaffung von Auszubildendenstellen zusammenhinge. Politik und Wirtschaft seien daher dazu aufgerufen, „Ausbildungshemmnisse und Informationsdefizite“ der Ausländer zu reduzieren. (dsr)