WASHINGTON. Die Tea-Party-Legende Ron Paul wird nicht mehr für das Repräsentantenhaus kandidieren. Der 75jährige wird sich ganz auf seine dritte Präsidentschaftskandidatur konzentrieren und seine 24jährige Karriere im amerikanischen Parlament mit der laufenden Legislaturperiode 2013 beenden.
Als Begründung gab Paul an, daß er seine Kräfte nicht zweitteilen wolle angesichts seiner Erfolge als Präsidentschaftskandidat. „Ich bin glaubwürdiger, wenn ich nur für ein Amt zu einer Zeit kandidiere“, sagte er der Nachrichtenagentur Associated Press.
Gottvater der Tea Party
Der liberalkonservative Abgeordnete gilt als einer der Väter der Tea-Party-Bewegung. Er ist gegen Militäreinsätze im Ausland, will Marihuana legalisieren und den Goldstandard für die amerikanische Währung wieder einführen. Das Finanzministerium und die amerikanische Bundesbank hingegen verspricht er abzuschaffen. Weil er im Parlament meistens mit „Nein“ stimmt, wird er auch „Dr. No“ genannt.
Paul rekrutiert viele seiner Anhänger im Internet und hat die Unterstützung von Teilen der republikanischen Partei. So konnte er kürzlich auf einer Versammlung von Parteifunktionären in New Orleans eine haushohe Mehrheit für sich gewinnen. In Iowa, dem Bundestaat mit der ersten Vorwahl, liegt er in einer aktuellen Umfrage bei 14 Prozent und damit nach Michele Bachmann (21) und Mitt Romney (18) auf dem dritten Platz. (rg)