HAMBURG. Das Interesse von Ausländern an Einführungskursen zum Einbürgerungstest ist offensichtlich sehr gering. Rund tausend Volkshochschulen nahmen an einem speziellen Programm teil, das Ausländer auf den Test vorbereiten soll.
Eine Umfrage der Wochenzeitung Zeit an Volkshochschulen ergab nun, daß einige Kurse aufgrund der geringen Teilnehmerzahl kaum stattfinden konnten. Manche Einrichtungen hatten sogar Schwierigkeiten, überhaupt einen Interessenten zu gewinnen.
Einbürgerungstest zu leicht
„Das Konzept ist gescheitert“, sagte Erich Zehnder vom Verband der Volkshochschulen von Rheinland-Pfalz der Zeitung. Zehnder, Experte für Fremdsprachenunterricht, berät auch das Innenministerium in Fragen zum Einbürgerungstest. Die Idee von begleitenden Kursen sei zwar „theoretisch gut und gut gemeint“, resümiert Zehnder, „sie funktioniert aber nicht“.
Als Grund gab der Pädagoge ein zu niedriges Niveau des Einbürgerungstests an. Ursprünglich sei mit diesem eine Auseinandersetzung der Einwanderer mit dem Land geplant gewesen. Hier reiche aber ein bloßes Auswendiglernen aus. So bestehen derzeit rund 98 Prozent der Kandidaten den Test. Bei Einführung wurde der Fragenkatalog scharf angegriffen. So kritisierte unter anderem der Grünen-Politiker Volker Beck damals den Test noch als zu kompliziert.