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Italienische Medien treiben ehemaligen Wehrmachtsoldaten in den Selbstmord

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Italienische Medien treiben ehemaligen Wehrmachtsoldaten in den Selbstmord

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Grappa
Die Internetseite sofiluisa.spaces.live.com/blog beschäftigt sich mit den Vorfällen in Bassano del Grappa. Die Bilder zeigen einen erhängten Mann…
Tausch
…und Karl Tausch Screenshots: JF

LANGEN. Im hessischen Langen hat sich ein 85 Jahre alter Mann das Leben genommen, weil er beschuldigt worden war, 1944 an einem Massaker im italienischen Bassano del Grappa beteiligt gewesen zu sein.

Wie die Staatsanwaltschaft Darmstadt gegenüber der JUNGEN FREIHEIT bestätigt, erschoß sich der ehemalige deutsche Soldat Karl Tausch Ende September. In einem Abschiedsbrief soll er als Grund für seinen Selbstmord unter anderem eine Hetzjagd der italienischen Presse angegeben haben.

Tausch fürchtete Demonstrationen vor seinem Wohnhaus

Wie die Frankfurter Rundschau in einem Artikel vor Tauschs Tod berichtete, hatten italienische Fotografen dem 85jährigen vor seinem Wohnhaus aufgelauert und sein Foto anschließend mit der Überschrift „Hier ist der Henker von Bassano“ in einer italienischen Zeitung veröffentlicht. In dem norditalienischen Ort sollen am 26. September 1944 31 Jugendliche als Sühnemaßnahme für Partisanenüberfälle auf deutsche Soldaten hingerichtet worden sein. Tausch bestritt eine Beteiligung an der Aktion.

Nachdem die Frankfurter Rundschau und der Hessische Rundfunk über die Vorwürfe gegen Tausch berichtet hatten, soll es laut dem Abschiedsbrief des 85jährigen zu Anfeindungen aus der Bevölkerung gegen ihn gekommen sein. Zudem hatte Tausch offnbar Angst vor Demonstrationen vor seinem Wohnhaus.

Staatsanwaltschaft ging von Tauschs Unschuld aus

Tausch selber hatte die Staatsanwaltschaft um Ermittlungen in dem Fall gebeten, um seine Unschuld zu beweisen. Bei der Behörde sei man bislang nicht von einer Beteiligung Tauschs ausgegangen. Allerdings habe die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen noch nicht begonnen, da eine angeforderte Akte von der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg noch nicht eingetroffen sei.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, er gehe nicht davon aus, daß nach dem Tod Tauschs noch ein Ermittlungsverfahren eingeleitet werde. Schließlich gebe es keinen Beschuldigten mehr.

In München dagegen ist es in einem ähnlichen Fall bereits zu einer Anklage gekommen. Dort steht derzeit der 89 Jahre alte Josef S. vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, für den Tod von 14 Italienern im Sommer 1944 verantwortlich zu sein, die im Zuge der Bekämpfung von Partisanen ums Leben kamen. Der ehemalige Leutnant der Gebirgsjägertruppe bestreitet die Tat.

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