WASHINGTON. US-Präsident Donald Trump hat gefordert, den Frontverlauf in der Ukraine sofort einzufrieren. Die Truppen beider Kriegsparteien sollten jeweils dort bleiben, wo sie sich gerade befänden. Alles weitere sei „sehr schwer auszuhandeln“, sagte er anwesenden Journalisten kurz vor einem Flug mit der Regierungsmaschine Air Force One.
TRUMP nach Gesprächen mit Selenskyj und Putin:
„Bleiben Sie an der Frontlinie stehen. Beide Seiten sollten nach Hause zu ihren Familien gehen, das Töten beenden, das sollte es gewesen sein.“
„Das habe ich Präsident Selenskyj gesagt. Das habe ich Präsident Putin gesagt.“ pic.twitter.com/OgPtyW9047
— Georg Pazderski (@Georg_Pazderski) October 18, 2025
Es gelte nun, den Donbass entlang des Frontverlaufs aufzuteilen. Für Verhandlungen sei später noch Zeit. Das habe er dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gesagt.
Das Treffen der beiden Staatschefs vergangene Woche sei alles andere als friedlich verlaufen. Laut der Financial Times lieferten sich die beiden Männer ein „regelrechtes Schreiduell“. Dabei soll Trump Selenskyj gedrängt haben, Rußlands Bedingungen für ein Ende des Kriegs zu akzeptieren. Der Ukrainer weigere sich jedoch, Gebiete an Putin abzutreten. Dann habe der US-Präsident die Schlachtfeld-Landkarte vom Tisch geworfen und gerufen: „Diese rote Linie, ich weiß nicht einmal, wo das ist. Ich war noch nie dort.“
„Euer Land wird zerstört werden“
Weiter habe Trump geflucht: „Wenn Putin es will, wird er dich zerstören.“ Seine Ausführungen habe er mit Ausdrücken untermalt. „Euer Land wird erfrieren und euer Land wird zerstört werden, wenn die Ukraine kein Abkommen mit Rußland schließt.“
Laut der Washington Post hat Putin einen Gebietstausch vorgeschlagen. Falls die Ukraine die Regionen Donezk und Luhansk an Rußland abtritt, würde sie im Gegenzug kleine Teile von Saporischschja und Cherson erhalten. Kiew will die Gebiete aber offenbar aus strategischen Gründen nicht abtreten.
Trump will Putin in Budapest treffen
Derweil arbeitet die EU an einem weiteren Sanktionspaket gegen Rußland, das diese Woche beschlossen werden soll, bestätigte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas. Sie äußerte sich auch zum geplanten Treffen von Trump und Putin in Budapest. Sie finde das „nicht schön“, zumal gegen den Russen ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs vorliege.
Auch Frankreich hat mit Blick auf dieses Treffen Vorbehalte. Putin solle nur in die EU einreisen dürfen, wenn er zu einer bedingungslosen Waffenruhe bereit sei. Grundsätzlich halte er den Austausch zwischen den USA und Rußland aber für sinnvoll, gab sich der französische Außenminister Jean-Noël Barrot optimistisch. (zit)