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Chanukka-Fest: Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Terroranschlag in Sydney

Chanukka-Fest: Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Terroranschlag in Sydney

Chanukka-Fest: Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Terroranschlag in Sydney

Ein Verletzter nach dem Anschlag in Sydney
Ein Verletzter nach dem Anschlag in Sydney
Verletzter nach dem Anschlag in Sydney: „zutiefst erschütternde Bilder“. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark Baker
Chanukka-Fest
 

Mindestens zwölf Tote bei antisemitischem Terroranschlag in Sydney

In Sydney eröffnen zwei Schützen das Feuer auf wehrlose Menschen. Am Anschlagsort fand zum Tatzeitpunkt eine jüdische Feier mit Programm für alle Altersgruppen statt.
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SYDNEY. Bei einem antisemitischen Terrorangriff im australischen Sydney sind am Sonntagabend Ortszeit mindestens zwölf Menschen getötet und 29 Menschen verletzt worden. Zwei Attentäter eröffneten das Feuer auf Menschen am Bondi Beach. Am Ort des Anschlages fand zu dem Zeitpunkt unter dem Titel „Chanukkah by the Sea“ eine jüdische Veranstaltung anläßlich des am Sonntagabend beginnenden Chanukka-Festes statt.

Dort sollte es laut Einladung Live-Unterhaltung sowie Musik und Spiele „für jedes Alter“ geben. Der Regierungschef des Bundesstaates New South Wales, Chris Minns, ordnete den Anschlag am Sonntagabend in einer Pressekonferenz als gezielten Angriff auf die jüdische Gemeinschaft ein. Am Ort befanden sich laut Polizei mehr als 1.000 Menschen.

Unter den Toten ist ein Rabbiner der jüdisch-orthodoxen Organisation Chabad, die die Chanukka-Veranstaltung ausrichtete. Verletzt wurde etwa der australisch-israelische Menschenrechtsanwalt Arsen Ostrovsky. Um 11 Uhr mitteleuropäischer Zeit sprach die Polizei nach wie vor von einem „anhaltenden“ Polizeieinsatz. Ein Schütze sei nach aktuellen Erkenntnissen getötet worden, der zweite sei „in kritischem Zustand“.

Mann entreißt Attentäter das Gewehr

Ein im Internet kursierendes Video zeigt einen Mann mit schwarzem T-Shirt, der mehrere Schüsse mit einer Langwaffe abgibt. Ein Passant kommt angerannt und entreißt ihm die Waffe. In dem Video ist auch zu sehen, daß danach ein zweiter Schütze weiter Schüsse abgibt, ebenfalls mit einer Langwaffe.

Ein anderes Video zeigt zahlreiche regungslose Menschen, die am Boden liegen. Gegenüber dem Sender ABC gab ein Zeuge an, die Schüsse hätten rund zehn Minuten angehalten. Eine weitere Zeugin sprach von Dutzenden Schüssen. „Es hat einfach nicht aufgehört.“

„So oft gewarnt“

Australiens Premierminister Anthony Albanese nannte den Vorfall „schockierend und erschütternd“. Auch Israels Präsident Jitzchak Herzog hat sich bereits geäußert: Er rückte den Anschlag in den Kontext einer „Welle des Antisemitismus“, die Australien plage.

Die politisch konservativ ausgerichtete „Australisch-Jüdische Vereinigung“ kritisierte am Sonntag in einer ersten Stellungnahme, die Regierung Albanese sei „so oft gewarnt worden“, habe aber dabei versagt, angemessen Maßnahmen zum Schutz der jüdischen Gemeinde zu ergreifen. „Heute abend fragen sich viele Juden, ob sie in Australien eine Zukunft haben.

Israels Außenminister Gideon Sa’ar forderte die australische Regierung auf, „endlich zur Vernunft zu kommen“. Der Anschlag sei Ergebnis „der antisemitischen Ausschreitungen auf den Straßen Australiens in den vergangenen zwei Jahren, mit den antisemitischen und aufhetzenden Aufrufen zur „Globalisierung der Intifada“, die heute in die Tat umgesetzt wurden.“ (ser)

Verletzter nach dem Anschlag in Sydney: „zutiefst erschütternde Bilder“. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mark Baker
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