MOSKAU/WASHINGTON DC. Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow hat Medienberichte dementiert, wonach der frisch gewählte US-Präsident Donald Trump (Republikaner) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine diplomatische Beendigung des Ukrainekriegs telefoniert habe. Diese Behauptung sei eine „pure Erfindung“ und „der offensichtlichste Beweis für die Qualität der heutzutage veröffentlichten Informationen“, sagte Peskow am Montag. Zuvor hatte die Washington Post (WP) über das vermeintliche Gespräch berichtet.
„Pure fiction“ – Kremlin spokesperson Peskov denies that a call between Putin and Trump occurred last week. Earlier, WP reported that a call took place where Trump looked favourably at an agreement where Russia would keep the ’new territories‘ seized partially from Ukraine.
One… pic.twitter.com/ntVycfGVyF
— WarTranslated (Dmitri) (@wartranslated) November 11, 2024
Dennoch sprach Peskow darüber, wie der Kreml die Wahl Trumps einschätzt. Es sei positiv, daß Trump Frieden fordere und nicht davon spreche, „daß er Rußland eine strategische Niederlage zufügen will“. Das unterscheide ihn „auf günstige Weise von der derzeitigen Regierung“.
Warnung vor Stärke des US-Militärs
Nach Angaben der WP soll Trump in dem Gespräch den russischen Staatschef davor gewarnt haben, den Krieg weiter zu eskalieren. Die USA hätten nach wie vor eine starke Militärpräsenz in Europa, habe Trump Putin ermahnt, wie die Washington Post unter Berufung auf „eine anonyme ukrainische Quelle“ berichtete.
Die Regierung in Kiew soll im Vorfeld des Gesprächs zwischen Washington und Moskau davon gewußt und keine Einwände geäußert haben. Nach Angaben der WP sei es für die Ukraine „schon vor langer Zeit“ klar gewesen, daß Trump sich für eine diplomatische Beendigung des Krieges einsetzen werde.
Trump machte Ukraine zu wichtigem Wahlkampfthema
Bereits am vergangenen Donnerstag hatte der künftige US-Präsident mitgeteilt, auch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kommuniziert zu haben, wie das russische Medium RBK berichtete. Das Gespräch soll angenehm verlaufen sein, Selenskyj soll dem Unternehmer Elon Musk dafür gedankt haben, Kiew mit Starlink-Kommunikationstechnik unterstützt zu haben.
Donald Trump war in der vergangenen Woche zum neuen Präsidenten der USA gewählt worden. Er setzte sich gegen die Vizepräsidentin Kamala Harris (Demokraten) durch, nachdem der amtierende Präsident Joe Biden (ebenfalls Demokraten) für keine weitere Amtszeit mehr kandidiert hatte. Ein zentrales Wahlversprechen Trumps war, den Ukrainekrieg innerhalb von 24 Stunden zu beenden. (st)