ROM. Die italienische Regierungspartei Fratelli d’Italia (FI) hat angekündigt, das Weihnachtsfest sowie andere christliche Feste an Schulen und Universitäten unter gesetzlichen Schutz stellen zu wollen. Der entsprechende Gesetzesentwurf sieht etwa vor, daß Weihnachtsfeiern nicht in „Winterfeste“ umbenannt werdend dürfen und daß das Aufstellen von Weihnachtskrippen erhalten bleibt, berichtet der Spiegel.
Grund für das Gesetz sind laut der Senatorin Lavinia Mennuni (FI) „inakzeptable und peinliche Entscheidungen einiger Schulbehörden“ in den vergangenen Jahren. So soll das Weihnachtsfest aufgrund einer vermeintlichen Rücksicht auf Andersgläubige in seinem Wesen verändert worden sein, sagte Mennuni. Das Weihnachtsfest stehe in einer besonderen Beziehung zu der nationalen Identität Italiens. Auch für Ostern sollen ähnliche Regeln gelten.
Vietato vietare i presepi
Da tempo assistiamo a decisioni di organi che vietano il presepe nelle scuole o ne modificano l’essenza modificando la festa del Natale in festività dell’inverno.
Con la proposta Fdi questo non sarà più possibile.
Salvaguardiamo le nostre radici! pic.twitter.com/0pxmm0qfdj— Mennuni Lavinia (@MennuniLavinia) December 20, 2023
Christliches Krippenspiel jährt sich zum 800. Mal
Linke Oppositionsparteien kritisierten das Vorhaben. Der Sekretär der liberalen Partei Più Europa (Mehr Europa) bezeichnete es als heuchlerisch und „beinahe blasphemisch“. Die Grünenabgeordnete Luana Zanella warf der Regierung vor, „alles verbieten“ zu wollen, was ihr nicht gefalle.
Die Erfindung des Krippenspiels jährt sich diesen Winter zum 800. Mal. In der italienischen Gemeinde Greccio soll der Heilige Franz von Assisi im Jahre 1223 die Weihnachtsgeschichte nachgestellt haben. Menschen, die nicht lesen konnten, sollte so der Zugang zu der Geschichte vereinfacht werden, wie der Bayerische Rundfunk berichtet. (lb)