CHICAGO. Das Geschworenengericht in Chicago hat den US-Schauspieler Jussie Smollett für schuldig befunden, einen angeblichen rassistischen und homophoben Überfall auf sich nur vorgetäuscht zu haben. Wegen „ordnungswidrigen Verhaltens“ drohen dem ehemaligen Darsteller der Serie „Empire“ bis zu drei Jahren Haft. Das genaue Strafmaß wurde noch nicht verkündet, wie der amerikanische Sender CNN berichtet.
Im November hatte der Prozeß gegen den Afroamerikaner begonnen. Das Gericht legte ihm Falschaussagen und eine Störung des öffentlichen Friedens zur Last.
Smollett soll im Januar 2019 vor seiner Wohnung in Chicago eine rassistische und schwulenfeindliche Attacke gegen sich inszeniert und ein gleichlautendes Drohschreiben fingiert haben, um sich berufliche Vorteile zu verschaffen. „Daß er das Scheinverbrechen gemeldet hat, war sein wirkliches Verbrechen“, erläuterte Staatsanwalt Dan Webb laut dem Guardian zum Verhandlungsauftakt.
Smollett bezahlte nigerianische Brüder für Scheinattacke
Smollett hatte zwei nigerianische Brüder beauftragt, sich wie Unterstützer des ehemaligen amerikanischen Präsidenten Donald Trump (Republikaner) anziehen und einen Strick mitnehmen, um den Angriff wie ein „Haßverbrechen“ aussehen zu lassen.
Wie Webb dem Chicago Tribune zufolge damals berichtete, soll Smollett seine Helfer angewiesen haben: „Ich will, daß ihr mich attackiert. Aber haltet euch mit den Schlägen zurück. Ich möchte mich nicht ernsthaft verletzen.“ Für den Scheinangriff habe der Schauspieler den Nigerianern anschließend 3.500 Dollar bezahlt. (zit)