Nordeuropa: Das Baltikum vereint sich hinterm Nato-Schild

Bei dem Manöver „Baltops“ üben Nato-Staaten und Ostseeanrainer den Ernstfall Foto: picture alliance/dpa | Marcus Brandt

Nordeuropa

Das Baltikum vereint sich hinterm Nato-Schild

Ausland

26. Oktober 2022

Autor: Ferdinand Vogel

10 Kommentare

Die Ostsee-Anrainer sehen sich in ihrer Sorge vor russischen Aggressionen seit Moskaus Angriff auf die Ukraine bestätigt. So stärken sie ihre militärische Zusammenarbeit und sammeln sich hinterm Schild der Nato. Irritationen löst bei ihnen die deutsche Zögerlichkeit aus.

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Kommentare

Mephisto sagt:

27. Oktober 2022 um 12:45 Uhr

Es gibt verschiedene Stufen Formen/Stufen der Kriegsführung.
Ein nicht zu unterschätzende Art ist die psychologische Kriegsführung.
In den meisten Ländern müssen feindliche Mächte Trolls und bezahlte Agenten mit schlechtem Leumund einsetzen.
Eine große Ausnahme ist Deutschland. Warum. 89% sind wehrunwillig, egoistische Bürger, Hauptsache ihr Schornstein raucht. Schuld und zahlen sollen immer die anderen.
Betrachten die Welt als eine Art Versandhauskatalog , bei Nichtgefallen Umtausch oder Geld zurück Garantie.
Das erklärt die augenblicklich hohen Zustimmungswerte der AfD einerseits und die im Vergleich zu anderen Parteien Demoteilnahme und desolate Mitgliederlage. Dieser Schicht geht es nur darum , die Systemparteien so unter Druck zu setzen, bis der Scholzomat auf Kosten zukünftiger Generationen Schuldengeld aus dem Fenster wirft. Einige Eigenschaften dieser Gruppe, kein Wehrdienst, wenig bis keine Kinder, Urlaub gerne in islamischen Ländern und Kuba, da dort billig. Altersmässig 50 . Anders sieht es in der Gruppe der 20 bis 50 jh. aus, die denken deutlich patriotischer und sind die stärkste Wählergruppe der AfD. Dieses Potential endlich mal Ernst nehmen.
Wertkonservativer Akademiker sagt:

26. Oktober 2022 um 22:15 Uhr

„Rußland, das sich stets vor der strategischen Einkreisung gefürchtet hatte, sieht sich jetzt im Baltikum einer geschlossenen Front gegenüber. Die meisten Glieder dieser Front haben keine guten historischen Erfahrungen mit Moskau gemacht und fühlen sich durch den Angriff Putins auf die Ukraine in ihrer Angst und Vorsicht gegenüber dem östlichen Nachbarn bestätigt.“
„Die nördlichen Länder haben in ihren eigenen strategischen Sicherheitskonzepten im Grunde nur einen einzigen möglichen Gegner identifizieren können.“

Der kalte Krieg ist zurück und der eiserne Vorhang beginnt wieder Gestalt anzunehmen. Die von vielen bereits als obsolet betrachtete NATO blüht regelrecht auf und wächst um neue Mitglieder. Russland hat noch mehr Feinde vor der eigenen Haustür und das „Brudervolk“ in der Ukraine hasst Russland aus tiefsten Herzen. Der Einfluss der USA wurde nicht reduziert, sondern er ist sogar stärker geworden.

Da hat der russische Präsident wirklich ganze Arbeit geleistet.
Bernd Schmieder sagt:

26. Oktober 2022 um 19:39 Uhr

Nichts kann den Angriff auf die Ukraine rechtfertigen. Aber erklären : Russland wäre von der NATO umzingelt, wenn die Ukraine auch Nato-Staat geworden wäre. Stellen wir uns mal kurz vor, die hätten das mit der USA gemacht (siehe Kuba). Jetzt hetzen sie das Baltikum und Skandinavien gegen Russland auf. Es ist blauäugig, zu glauben, daß die Nato die Menschen dort verteidigen will. Nun wird es wieder losgehen mit „könnte“ und „würde“.
Wozu sollen diese Länder in der Nato sein, verteidigen könnte man sie auch so.
Putin wird eines Tages weg sein, die Nato wird bleiben.
Rot, Grün und Blau wollten doch mal aus der Nato raus – lächerlich, zu glauben, die würden loslassen. Das sollten sich die Länder genau überlegen.
K. Twiel sagt:

26. Oktober 2022 um 18:54 Uhr

Die baltischen Staaten könnten unbesorgt neben Russland leben, so sie die Speere der NATO draußen gelassen hätten.
Das Szenario ähnelt dem vor dem 1. WK. Die gegenseitige Bedrohung erfährt positive Rückkoppelungen bis zum Knall. Sich selbst erfüllende Ängste.
1. Canabbaia sagt:
  
  26. Oktober 2022 um 23:03 Uhr
  
  Ohne NATO könnten die Balten nicht „neben“ Russland leben.
  Sondern entweder IN Russland – oder bestenfalls UNTER Russland.
  
  Aber ausgerechnet diejenigen Germanen, die wütend auf die deutsche Souveränität (gegenüber den USA) pochen, sprechen den kleinen Völkern die Souveränität ab. Da muss das Wieselwort „Geopolitik“ herhalten, um Putins Politik zu rechtfertigen.
Canabbaia sagt:

26. Oktober 2022 um 16:55 Uhr

Wenn ich mich recht erinnere, hat Lettland kürzlich die Abschaffung russischsprachiger Schulen beschlossen.
Dass sich im Westen dagegen anscheinend keinerlei Widerstand geregt hat, ist eine gigantische Sauerei.

Davon abgesehen, haben die Polen und Balten allerdings Recht, dass sie hauptsächlich den USA vertrauen.
Die haben nicht nur die MACHT, sie ggf. gegen Russland zu beschützen: Die haben auch den WILLEN dazu.
Während Deutschland ein unsicherer Kantonist ist. Die deutschen Putinisten würden diese „Zwischenländer“ (O-Ton Höcke) skrupellos an Putin verraten, wenn es ihnen bzw. Deutschland einen (scheinbaren) Vorteil einbrächte.
Wer die ukrainischen Patrioten verrät, der verrät auch alle anderen.
Einschließlich seines eigenen Landes.
Und sei es nur aus politischer Infantilität.
1. Euhemeros von Messene sagt:
  
  26. Oktober 2022 um 20:23 Uhr
  
  „Die haben auch den WILLEN dazu.“ Das dachten die Esten, Letten, Litauer, Weissrussen und Ukrainer damals auch, als sie von 1945 bis 1956 einen Partisanenkrieg gegen Stalins Schergen geführt haben. Und erst als die USA 1956 das ungarische Volk im Stich liessen gaben sie notgedrungen und desillusioniert den Kampf auf. Sich auf die USA verlassen ist ein sehr unsicheres Terrain. Wir haben damit auch sehr zweifelhafte Erfahrungen machen müssen. Siehe Wilsons „Gerechten Frieden 1918. Die USA verteidigen ausschliesslich ihren Weltmachtstatus. Alles andere sind Illusionen und Propaganda.
  1. Canabbaia sagt:
    
    27. Oktober 2022 um 12:53 Uhr
    
    Jedenfalls ist mir eine einigermaßen demokratische Weltmacht deutlich lieber als eine totalitäre.
    
    Und die deutschen Putinisten verteidigen ja noch nicht einmal Europa – und damit ihre wohlverstandenen ureigensten Interessen. Unter anderem auch deshalb nicht, weil viele von diesen Deppen glauben, im Verbund mit Russland könne (und solle) Deutschland wieder Weltmacht werden.
    Da müssen halt ein paar „Zwischenländer“ geopfert werden – für den Endsiegtraum der ultrarechten Bonsai-Bismarcks.
2. Christian_Steinhart sagt:
  
  26. Oktober 2022 um 20:39 Uhr
  
  Politische Infantilität ist es den Amerikanern zu vertrauen den erstens schauen die vor allem und überhaupt nur auf sich und zweitens lassen sie nicht mehr benötigte Bauern gerne unvermittelt fallen , dann steht man nämlich plötzlich mit nacktem Arsch da ! Schlimmstenfalls kann es auch passieren das man sich unvermittelt auf der Achse des Bösen wiederfindet wenn sich der Wind dreht !
  1. Canabbaia sagt:
    
    27. Oktober 2022 um 12:58 Uhr
    
    Den Amerikanern zu trauen ist beinahe so naiv, wie Putin zu trauen: Dass der nach der Eroberung der Ukraine an deren Grenze haltmachen würde. (Oder gar zu glauben, man könne mit ihm als weltpolitischem Partner ins Geschäft kommen, und Russland als putziges Bärchen reiten, um Deutschland wieder zu einer Großmacht zu machen.)
    
    Aber ganz so naiv ist das Vertrauen auf die Amerikaner im vorliegenden Falle dann doch nicht. DIE wissen nämlich, wo ihre Interessen liegen!
    (Die allermeisten Deutschen wissen das auch; nur die Ultrarechten wollen nicht kapieren, dass Putin Russland wieder zur Weltmacht machen will. Und dass das ganz bestimmt NICHT im deutschen Interesse liegt!)