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Ukraine-Krieg: Wegen Nato-Kritik: Politiker und Journalisten wettern gegen Papst

Ukraine-Krieg: Wegen Nato-Kritik: Politiker und Journalisten wettern gegen Papst

Ukraine-Krieg: Wegen Nato-Kritik: Politiker und Journalisten wettern gegen Papst

Papst Franziskus: Er bietet an, für Friedensverhandlungen nach Moskau zu reisen
Papst Franziskus: Er bietet an, für Friedensverhandlungen nach Moskau zu reisen
Papst Franziskus: Er bietet an, für Friedensverhandlungen nach Moskau zu reisen Foto: picture alliance / Stefano Spaziani
Ukraine-Krieg
 

Wegen Nato-Kritik: Politiker und Journalisten wettern gegen Papst

Papst Franziskus erhält für seine Aussagen zum Ukraine-Krieg scharfe Kritik. Er hatte die Nato-Osterweiterung als „Bellen“ vor Rußlands Tür bezeichnet, das den Einmarsch in die Ukraine zwar nicht provoziert, aber womöglich begünstigt habe.
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BERLIN. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), hat natokritische Aussagen von Papst Franziskus zum Ukraine-Krieg angeprangert. Diese seien so absurd, daß man nur „Oh mein Gott“ rufen könne, schrieb Roth am Dienstag auf Twitter.

Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte gegenüber er italienischen Zeitung Corriere della Sera die Nato-Osterweiterung als „Bellen“ vor Rußlands Tür bezeichnet. Die Präsenz des Verteidigungsbündnisses in den Nachbarstaaten habe das Land vielleicht nicht provoziert, aber dessen Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren „vielleicht begünstigt“.

Zudem bot der Papst an, nach Moskau zu reisen und Präsident Wladimir Putin zu treffen. Er wolle helfen, den Krieg zu beenden, betonte Franziskus.

Ronzheimer plädiert für Kirchenaustritt

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries wies ein Verschulden der Nato zurück. Putin habe zugebissen, ohne, daß diese „gebellt“ habe. Papst Johannes Paul II., der bis zu seinem Tod im April 2005 katholisches Kirchenoberhaupt war, hätte sich in der aktuellen Situation „gänzlich anders geäußert“, zeigte sich de Vries überzeugt.

Der stellvertretende Chefredakteur der Bild-Zeitung, Paul Ronzheimer, der sich in der Vergangenheit klar mit der Ukraine solidarisiert hatte, bezeichnete die Äußerungen als große Enttäuschung. „Als Russen Kiew einkesseln wollten, hatte der Papst zu viel Angst, in die Stadt zu kommen. Jetzt will er Putin zuerst treffen, gibt der Nato eine Mitschuld am Krieg. Die evangelische Kirche warnt derweil vor Waffenlieferungen“, bemängelte Ronzheimer und plädierte für einen Kirchenaustritt.

Wagenknecht: Papst öffnet Blick für Kompromißfrieden

„Es ist so bitter. Da überfällt einer ein Land, metzelt Familien, Kinder ab, verbreitet Lügen und Haß und was passiert? Der Papst klingelt durch und will eine Audienz“, monierte der Chefredakteur des Nachrichtenportals ThePioneer, Michael Bröcker. „Das mit der Nächstenliebe finde ich allmählich schwierig.“

Die Bundestagsabgeordnete der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, bekundete, der Papst habe mit seiner Aussage „keine Schuld relativiert“. Vielmehr öffne er den Blick für einen Kompromißfrieden mit einer „souveränen, aber neutralen Ukraine“, schrieb sie auf Twitter. (zit)

Papst Franziskus: Er bietet an, für Friedensverhandlungen nach Moskau zu reisen Foto: picture alliance / Stefano Spaziani
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