PARIS. Das französische Parlament hat ein Gesetz beschlossen, nach dem schwangere Frauen nun länger Zeit haben, straffrei eine Abtreibung vornehmen zu lassen. Künftig gelten entsprechende Eingriffe bis zur 14. Schwangerschaftswoche als legal, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch berichtete.
Bislang lag die Frist bei zwölf Wochen. Die Abgeordnete der linken Partei „Ökologie, Demokratie, Solidarität“, Albane Gaillot, hatte den Gesetzentwurf vorgelegt.
In Frankreich herrsche ein Mangel an Abtreibungsärzten, hieß es in der Begründung. Gemäß dem angepaßten Gesetz dürfen in dem Land künftig auch Hebammen solche Eingriffe vornehmen. 135 Abgeordnete stimmten für die Reform, 47 dagegen. Neun Parlamentarier enthielten sich.
Macron lehnte Fristverlängerung ab
Auch die Regierungspartei La République en Marche (LREM) unterstützte das Vorhaben. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der ebenfalls Mitglied von LREM ist, hatte sich vorab gegen eine Verlängerung des Zeitraums ausgesprochen.
Die Abgeordnete der sozialistischen Partei, Marie-Noëlle Battistel, lobte den Beschluß. Jährlich trieben rund 2.000 französische Frauen ihr ungeborenes Kind im Ausland ab, weil die Frist in ihrem Land bereits überschritten sei. (zit)