LONDON. Ein sechsmal höherer Eintrittspreis für heterosexuelle weiße Männer in einem Londoner Nachtclub hat in England für Empörung gesorgt. Diese sollten für eine Party Ende Januar 112 Pfund (rund 134 Euro) zahlen, wohingegen nichtweiße, nichtheterosexuelle Personen für 16,80 Pfund daran teilnehmen konnten, berichtete die Daily Mail. Für transsexuelle Weiße oder farbige heterosexuelle Frauen galt demnach ein mittlerer Eintrittspreis von 24,64 Pfund.
Auf seiner Seite begründeten die Organisatoren von „Pxssy Palace“ ihre Kategorisierung der Gäste. Die günstigen Tickets seien für die verletzlichste Gruppe der LGBTQ-Gemeinschaft der sexuellen Minderheiten gedacht. Weiße Transsexuelle und heterosexuelle farbige Frauen seien Verbündete. An die weißen heterosexuellen Männer richteten die Veranstalter den Appell: „Kommen Sie nicht, wenn Sie nicht bereit sind, 100 Pfund zu zahlen.“
Rolle von Transfrauen polarisiert
In den sozialen Medien und den Kommentarspalten britischer Zeitungen machten Leser ihrem Ärger darüber Luft. „Diskriminierung ist in dem Fall also OK.“ „Gibt es das Wort ‘Heterophobie?“, fragte ein weiterer Nutzer. Andere sahen darin den Beweis, daß heterosexuelle weiße Männer am stärksten diskriminiert würden.
In Großbritannien tobt seit einigen Jahren der Konflikt um sexuelle Identitäten und deren Rolle in der Gesellschaft. So war die Autorin J. K. Rowling wiederholt von der LGBTQ-Gemeinschaft attackiert worden, da ihr Transfeindlichkeit vorgeworfen wurde. Innenministerin Priti Patel hatte vergangenen Oktober die Polizei angewiesen, Straftaten von Transfrauen nicht als weibliche Straftaten in die Statistik aufzunehmen. (ag)