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Prozeß um Tod von George Floyd: Chauvins Anwalt fordert neues Verfahren

Prozeß um Tod von George Floyd: Chauvins Anwalt fordert neues Verfahren

Prozeß um Tod von George Floyd: Chauvins Anwalt fordert neues Verfahren

Anwalt Eric Nelson (l.) fordert einen neuen Prozeß für seinen Mandanten Derek Chauvin (r.) Foto: picture alliance / REUTERS | POOL New
Anwalt Eric Nelson (l.) fordert einen neuen Prozeß für seinen Mandanten Derek Chauvin (r.) Foto: picture alliance / REUTERS | POOL New
Anwalt Eric Nelson (l.) fordert einen neuen Prozeß für seinen Mandanten Derek Chauvin (r.) Foto: picture alliance / REUTERS | POOL New
Prozeß um Tod von George Floyd
 

Chauvins Anwalt fordert neues Verfahren

Der Anwalt des ehemaligen US-Polizisten Derek Chauvin, Eric Nelson, hat einen Antrag auf ein neues Verfahren eingereicht, nachdem Chauvin im April wegen Mordes an dem Afroamerikaner George Floyd verurteilt worden war. Die Jury sei während des Prozesses eingeschüchtert worden.
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WASHINGTON. Der Anwalt des ehemaligen US-Polizisten Derek Chauvin, Eric Nelson, hat einen Antrag auf ein neues Verfahren eingereicht, nachdem Chauvin im April wegen Mordes an dem Afroamerikaner George Floyd verurteilt worden war. Als Grund gab der Jurist Verfahrensfehler und Versäumnisse von Gericht und Staatsanwaltschaft an. Hierdurch sei Chauvins Recht auf einen fairen Prozeß beeinträchtigt worden, berichtete NBC News am Mittwoch.

Nelson warf demnach dem zuständigen Richter unter anderem vor, die Geschworenen während der Dauer des Verfahrens nicht komplett von der Außenwelt abgeschottet zu haben. So seien sie dem Einfluß der Öffentlichkeit ausgesetzt gewesen und damit einer möglichen Einschüchterung oder Angst vor Vergeltung durch Dritte.

Dazu könnten auch die Äußerungen der demokratischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus, Maxine Waters, gezählt haben, die im April öffentlich zu weiteren Demonstrationen aufgerufen hatte, für den Fall, daß Chauvin freigesprochen werde. „Wir müssen auf der Straße bleiben und wir müssen aktiver werden. Wir müssen konfrontativer werden. Wir müssen dafür sorgen, daß sie wissen, daß wir es ernst meinen“, hatte sie damals gesagt.

Foto schürt Zweifel an Unvoreingenommenheit eines Geschworenen

In den vergangenen Tagen war ein Foto des Geschworenen Brandon Mitchell in den sozialen Medien aufgetaucht und hatte für Debatten gesorgt. Es zeigt ihn mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „BLM“ für „Black Lives Matter“ sowie „Nehmt euer Knie aus unseren Nacken“ und dem Konterfei von Martin Luther King. Solche T-Shirts waren bei den landesweiten Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeigewalt im vergangenen Sommer nach dem Tode Floyds immer wieder zu sehen gewesen.

Daraufhin mußte sich der Afroamerikaner den Vorwurf gefallen lassen, als Geschworener nicht unvoreingenommen in dem Fall gewesen zu sein. Er sei jedoch nicht bei einer BLM-Demonstration gewesen, sondern auf einem Gedenkmarsch für Martin Luther King in Washington, verteidigte sich Mitchell gegenüber der Star Tribune.

Bevor er Geschworener für die Jury im Prozeß um den Mord an Georg Floyd wurde, habe er die Frage in einem Fragebogen verneint, ob er je an Protesten gegen Polizeigewalt teilgenommen habe. Doch der Gedenkmarsch für Martin Luther King habe seiner Meinung nach einen anderen Hintergrund gehabt als die BLM-Demonstrationen. „Das war eine große Sache“, sagte er der Zeitung. „Es ist eine nationale Sache.“

Im Prozeß im April hatten die zwölf Geschworenen Chauvin in allen drei Anklagepunkten schuldig gesprochen. Der 45jährige stand wegen Mord zweiten Grades ohne Vorsatz, Mord dritten Grades und Totschlag zweiten Grades vor Gericht. (hl)

Anwalt Eric Nelson (l.) fordert einen neuen Prozeß für seinen Mandanten Derek Chauvin (r.) Foto: picture alliance / REUTERS | POOL New
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