WASHINGTON. Die Mehrheit der US-Bürger hat ihrem Regierungschef Joe Biden knapp ein Jahr nach der Präsidentschaftswahl ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Rund 59 Prozent lehnen die Politik des Demokraten ab, wie aus einer gemeinsamen Umfrage der Universität Suffolk und der Zeitung USA Today hervorgeht.
Etwa 64 Prozent der Befragten sind der Meinung, Biden solle sich nicht erneut zur Wahl stellen. Überdies sind 46 Prozent enttäuscht von seiner bisherigen Leistung und hätten sich mehr von ihm versprochen. Damit liegt der Demokrat elf Prozentpunkte unter dem durchschnittlichen Wert der Präsidenten nach einem Jahr Amtszeit.
Biden verzeichnet größere Ablehnung als Trump
Die Zustimmungsrate von 37,8 Prozent deckt sich in etwa mit der des ehemaligen Präsidenten Donald Trump (Republikaner) zu diesem Zeitpunkt seiner Amtszeit. Die Ablehnung ist jedoch deutlich höher. Vergleichbare Werte erreichte der Republikaner erst nach dem Angriff auf das Kapitol kurz vor dem Ende seiner Amtszeit.
Noch schlechter als Biden schneidet seine Stellvertreterin Kamala Harris (Demokraten) ab. Mit ihrer Politik sind 27,8 Prozent der Amerikaner zufrieden. Rund 51,2 Prozent mißbilligen diese. Damit liegt sie 23 Prozentpunkte unter dem durchschnittlichen Wert.
Stimmungstief könnte sich bei Zwischenwahl fortsetzen
In einem Jahr stehen in den USA die Zwischenwahlen an. Die Abstimmungen nach der Hälfte der Amtszeit des Präsidenten liefert ein wichtiges Bild über die politische Stimmungslage. Außerdem werden dabei die Abgeordneten für das Repräsentantenhaus bestimmt sowie einige Parlamente in den Bundestaaten gewählt.
Erst vergangene Woche hatten die Demokraten eine Schlappe bei der Gouverneurswahl in Virginia erlitten. Bei der ersten Stimmabgabe seit der Präsidentschaftswahl war der Bundesstaat, der zuvor jahrelang in demokratischer Hand gewesen war, an die Republikaner gefallen. In New Jersey gewannen sie nur knapp, obwohl sie bei Prognosen weit vorne gelegen hatten. (zit)