MADRID. Im Fall des Flüchtlingshilfsschiffes Open Arms hat die spanische Regierung das Marineschiff Audaz in Richtung Italien geschickt. Zuvor waren erneut mehrere Einwanderer von Bord gesprungen und hatten versucht, ans Ufer die italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa zu schwimmen.
Wie die Hilfsorganisation Proactiva Open Arms auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, seien zunächst neun Personen ins Meer gesprungen. Später seien ihnen fünf nachgefolgt. Die italienische Küstenwache habe sie gerettet und nach Lampedusa gebracht. „An Bord hat die Situation ihr Limit erreicht.“
Migranten sollen nach Mallorca
Das spanische Schiff sei laut Regierung in Madrid am Dienstag um 17.00 Uhr Ortszeit in See gestochen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Es werde drei Tage für die Fahrt nach Lampedusa benötigen. Dort soll es die Migranten an Bord nehmen und nach Palma de Mallorca bringen.
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Le persone continuano a gettarsi in acqua. I nostri soccorritori, la nostra rhib, guardacoste e guardia di finanza soccorrono e provano a controllare la situazione.
La sopportazione è al limite. pic.twitter.com/hYW2hBetX1— Open Arms IT (@openarms_it) August 20, 2019
Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles warf unterdessen Italiens Innenminister Matteo Salvini (Lega) vor, sich nicht um Menschenleben, sondern nur um seinen Wahlkampf zu kümmern.
Bereits am Wochenende waren mehrere Einwanderer ins Wasser gesprungen, wurden jedoch von der Crew zurück aufs Schiff gebracht worden. „18 Tage in einer Eisenkiste eingesperrt, Wasser und Lebensmittel rationiert… Die Situation ähnelt der eines libyschen Lagers, aber in italienischen Hoheitsgewässern“, schrieb Proactiva-Gründer Oscar Camps. (ls/ag)