LONDON. Das britische Unterhaus hat dem Austrittsvertrag von Premierminister Boris Johnson mit der EU zugestimmt. Bei der Sitzung am Freitag votierten 358 Abgeordnete für und 234 gegen den Deal. Damit wird das Vereinigte Königreich zum 31. Januar 2020 die EU verlassen und in einer Übergangsperiode bis Ende des Jahres weitere Details der künftigen Beziehungen mit Brüssel klären.
Das beschlossene Gesetz sieht auch das Verbot einer Verlängerung dieser Übergangsperiode über 2020 hinaus vor. Johnson sprach von „einer neuen Morgendämmerung für unser Land“. Die Jahre der Verzögerung lägen hinter Großbritannien, sagte er.
Größte Labour-Pleite seit 1935
Vergangene Woche hatte Johnsons Konservative Partei die Parlamentswahlen klar gewonnen und den Tories die größte Mehrheit seit der Regierungszeit von Margaret Thatcher beschert. Die Labour-Partei unter Führung von Jeremy Corbyn, die für ein zweites Brexit-Referendum eingetreten war, fuhr dagegen ihr schlechtestes Resultat seit 1935 ein.
Die Neuwahlen waren nötig geworden, weil Johnson zuvor vor dem Parlament mit seinem Brexit-Plan gescheitert war. Die Konservativen hatten dort nach mehreren Austritten am Ende auch mit der nordirischen DUP keine Mehrheit mehr. (tb)