CARACAS. Im Kampf gegen die Inflation hat die venezolanische Regierung angekündigt, fünf Nullen von den Banknoten des Landes zu streichen. Zu Beginn der Woche hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) vor einer Inflation von mehr als einer Million Prozent in dem von einer Wirtschaftskrise gebeutelten sozialistischen Land gewarnt.
Zudem befürchten die Experten vom IWF einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um 18 Prozent und verglichen die Situation Venezuelas mit der der Weimarer Republik nach dem Ersten Weltkrieg. Die höchste Banknote in dem Land ist derzeit der 100.000 Bolivar-Schein, der aber umgerechnet weniger als einen Euro wert ist. Das Land leidet zudem unter einer Lebensmittel- und Medikamentenknappheit. Schwarzmarkt und Tauschhandel florieren.
Venezuelas Präsident Nicolas Maduro verspricht sich von der Nullen-Streichung „großartige revolutionäre Veränderungen in der Wirtschaft“. Bereits 2008 ließ der damalige Präsident Hugo Chávez drei Nullen aus der Währung streichen. Einen Effekt auf die Inflationsrate hat die Maßnahme allerdings nicht. Außerdem kündigte Maduro an, das Wirtschaftsmodell des Landes künftig weniger auf die Ölindustrie zu fokussieren. (tb)