MÜNCHEN. Die bayerische Polizei hat einen Aufstand in der Asylbewerberunterkunft Waldkraiburg beendet. Bei den Ausschreitungen von Asylbewerbern gegen Polizeibeamte wurden am Mittwoch fünf Personen verletzt, darunter ein 29 Jahre alter Bewohner schwer. Gegen einen Asylbewerber ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Traunstein wegen versuchter Tötung.
Hintergrund des Vorfalls war die Anordnung der Bezirksregierung von Oberbayern, illegal angeschlossene Kühlschränke durch den Sicherheitsdienst des Heims entfernen zu lassen. Eine 24jährige Bewohnerin leistete dagegen Widerstand, heißt es von der Polizei. Daraufhin sollte die Frau in eine andere Unterkunft verlegt werden, was zu den massiven Ausschreitungen führte.
Spezialkräfte stürmen die Einrichtung
Die Polizisten wurden von den Bewohnern mit Steinen und Flaschen angegriffen. Am Abend kam es zu weiteren Übergriffen, bei denen dann auch Messer verwendet wurden. Daraufhin stürmten Spezialkräfte der Polizei das Gebäude. Der Einsatz dauerte bis tief in die Nacht. Zuvor war eine Hundertschaft an der Einrichtung eingetroffen. Es kam zu einer Festnahme. Drei weitere Personen wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen.
Die oppositionellen Freien Wähler haben unterdessen Konsequenzen aus den Randalen gefordert. „Wer offenbar wegen gesperrter Kühlschränke einen stundenlangen Aufstand begeht, seine Unterkunft verwüstet, Möbel aus dem Fenster wirft, so daß es Hundertschaften von Polizei und Feuerwehr erfordert, ist eine Dauergefahr für die Innere Sicherheit und muß das Land verlassen“, schrieb der Parteivorsitzende Hubert Aiwanger auf Facebook.
„Wenn hier nicht zeitnah Konsequenzen – bis hin zu Freiheitsentzug und Beendigung des Aufenthaltsrechts – erfolgen, verspielt der Staat jede Glaubwürdigkeit“, fügte er hinzu. Für die CSU sei Waldkraiburg der „Lackmustest“ für ihre Glaubwürdigkeit. (tb)