Wenig Erhellendes brachten die Antworten der Bundesregierung auf die schriftlichen Anfragen des CSU-Bundestagsabgeordneten Norbert Geis zur Skandal-Ausstellung in Köln. Dort sind seit Ende Februar im städtischen NS-Dokumentationszentrum unter dem Titel „Rechts um und ab durch die Mitte“ reihenweise Fotos von Unions-Politikern zu sehen, die dort in Zusammenhang mit ausländerfeindlichen Gewalttaten und Neonazismus gezeigt werden (JF14/04). Geis, der dort ebenfalls mit einer Abbildung bedacht wird, fragte nach der Finanzierung der Ausstellung. Denn deren Macher, der Kölner Jugendclub Courage, gibt auf der Internetseite ( www. rechtsum.de ) freimütig das Projekt „dash“ als „Kooperationspartner“ an. „dash“ wiederum wird sowohl von einem Aktionsprogramm des Bundesjugendministeriums, als auch von der Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) unterstützt. Grund genug, für CSU-Politiker Geis, dort nachzufragen. Und die Antwort fiel mager aus: „Die Ausstellung wurde weder mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien noch mit Mitteln einer anderen Einrichtung des Bundes oder einer vom Bund mitfinanzierten Einrichtung unterstützt“, heißt es in den wenigen Zeilen. Folglich äußerte sich die Bundesregierung auch weder zu den linksextremistischen Vereinen, für die dort Werbung gemacht wird, noch zu den Antifa-Zeitungen, die den Besuchern ans Herz gelegt werden. Man sei „nicht zuständig.“ Wer sagt die Wahrheit – der Jugendclub Courage mit seinem Dank an „dash“ oder die Bundesregierung? In seinem eigenen Förderkatalog nennt „dash“ übrigens den Jugendclub Courage mit seiner umstrittenen Ausstellung. Norbert Geis jedenfalls hat angekündigt, weiter „am Ball“ zu bleiben.
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