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Pressefreiheit: Die Grünen, eine weinende Kandidatin und die Zensur

Pressefreiheit: Die Grünen, eine weinende Kandidatin und die Zensur

Pressefreiheit: Die Grünen, eine weinende Kandidatin und die Zensur

Zensur-Versuch: Dieses Bild wollen die Grünen nicht sehen. Die gescheiterte Kandidatin Tanja Prinz verläßt weinend den Parteitag. Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Zensur-Versuch: Dieses Bild wollen die Grünen nicht sehen. Die gescheiterte Kandidatin Tanja Prinz verläßt weinend den Parteitag. Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Zensur-Versuch: Dieses Bild wollen die Grünen nicht sehen. Die gescheiterte Kandidatin Tanja Prinz verläßt weinend den Parteitag. Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
Pressefreiheit
 

Die Grünen, eine weinende Kandidatin und die Zensur

Ein Foto, das auch die JF veröffentlichte, wollen die Grünen zensieren. Denn die Aufnahme von der gescheiterten, weinenden Vorsitz-Kandidatin ist das Symbolbild für die Krise der Partei.
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BERLIN. Das Bild der weinenden Frau, die ihre Tasche schultert und verzweifelt die Landesdelegiertenkonferenz der Berliner Grünen verläßt, hat zu einem Zensur-Versuch der Grünen geführt. Auch die JUNGE FREIHEIT hatte es am Montag in dem Artikel zu dem desaströs verlaufenen Parteitag veröffentlicht.

Das Foto zeigt Tanja Prinz, die in drei Wahlgängen als einzige Kandidatin deutlich mit dem Versuch gescheitert war, neue Vorsitzende der Berliner Grünen zu werden. Zuletzt hatten 104 Delegierte gegen sie gestimmt und nur 41 mit Ja. Die Partei brach daraufhin ihre Konferenz am Sonnabend ab.

Zuvor war Prinz noch ans Mikrofon getreten und hatte sich verabschiedet: „Vielen Dank, frohe Weihnachten!“ Danach brach sie in Tränen aus. Am Mittwoch soll der Parteitag fortgesetzt werden. Ob es dann eine Nachfolgerin (ein Mann darf nicht antreten) für die zurückgetretene Amtsinhaberin Susanne Mertens gibt, ist noch unklar.

Grüner: „Nehmen Sie das Foto offline!“

Die BZ hatte einen Anruf des Berliner Grünen-Pressesprechers bekommen. Dieser habe gefordert, „daß das Tränen-Foto von Prinz offline genommen wird!“ Mit Verweis auf die Pressefreiheit habe die Redaktion den „Zensurversuch“ abgelehnt.

Schon zuvor hatte der Europawahl-Kandidat Jan-Denis Wulff auf X über die Veröffentlichung des Bildes geschimpft: „Absolut respektlos.“ Auch andere Parteimitglieder behaupteten, das Foto, das der dpa-Fotograf Christophe Gateau geschossen hatte, diffamiere die gescheiterte Kandidatin.

Die JF zeigt das Foto – diesmal als Titelbild – noch einmal, weil ein Parteitag ein öffentlicher Raum ist. Von dort dürfen Journalisten aus Sicht der Grünen aber offenbar nur dann frei berichten, wenn es gute Nachrichten gibt. Die Veröffentlichung ist auch ein Protest gegen die Versuche der Partei, freie Berichterstattung in Wort und Bild zu unterbinden. (fh)

Zensur-Versuch: Dieses Bild wollen die Grünen nicht sehen. Die gescheiterte Kandidatin Tanja Prinz verläßt weinend den Parteitag. Foto: picture alliance/dpa | Christophe Gateau
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