LEIPZIG. Die schwedische Klima-Ikone Greta Thunberg hat in Leipzig bei einer pro-palästinensischen Demonstration gesprochen. Bei einer Kundgebung in der sächsischen Großstadt am Mittwoch hielt sie eine etwa einminütige Rede über ihre Sicht der Dinge zum Nahost-Konflikt, wie die Leipziger Volkszeitung zuerst berichtete. Nach Polizeiangaben erschienen etwa 200 Personen zu der Veranstaltung. Interessant: Am selben Tag hatten – ebenfalls in Leipzig – selbsternannte Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ demonstriert, ohne Anwesenheit Thunbergs.
„No one can remain silent when there is an ongoing genocide.“ Greta Thunberg war mal die unkritisierbare Superheldin nahezu aller deutschen Journalisten. Ob die sich heute wenigstens etwas schämen? Und was sagt eigentlich @Luisamneubauer zu ihrer Antisemiten-Freundin? pic.twitter.com/XeFcBXRLu9
— Ben (@ben_brechtken) January 24, 2024
„An der Seite Palästinas zu stehen bedeutet, menschlich zu sein“, sagte die 21jährige Thunberg während ihrer Rede. Pro-palästinensische Akteure dürften es sich selbst nicht erlauben, sich zum Schweigen bringen zu lassen. Niemand dürfe still sein, „wenn ein Genozid stattfindet und Menschen die grundlegendsten Bedürfnisse verwehrt werden“.
Zu der Veranstaltung aufgerufen hatte das Handala-Bündnis. „Handala“ ist eine im Nahen Osten ansässige Pflanze mit tiefen Wurzeln, die nachwächst, wenn sie abgeschnitten wird. Der palästinensische Künstler Nadschi al-Ali malte 1969 einen kleinen Jungen, der in zerrissener Kleidung vor einer Mauer mit Stacheldraht steht, um auf die Vertreibung der Palästinenser während der Staatsgründung Israels 1948 aufmerksam zu machen. Das Bild des kleinen Jungen, aber auch das der Pflanze ist seitdem ein Symbol für die palästinensische Sache – auch, weil der Künstler al-Ali 1987 vom israelischen Geheimdienst Mossad in London getötet wurde. (st)