BERLIN. Bei Blockaden der Ausfahrten rund um das viel befahrene Autobahndreieck Funkturm in Berlin ist es zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Mitgliedern der „Letzten Generation“ und Verkehrsteilnehmern gekommen. Wie ein Video zeigt, rollte ein Auto sogar gegen oder über den Fuß eines Blockierers. Möglicherweise konnte der Fahrer das ausgestreckte Bein nicht sehen. Laut dpa beschimpften zudem Autofahrer aus fünf verschiedenen Fahrzeugen die Blockierer.
Außerdem sollen sie sie geschubst und mehrere festgeklebte Klima-Extremisten von der Straße gezerrt haben. Das geschah laut Polizei vor deren Eintreffen. Diese hat aufgrund eines Videos Ermittlungen gegen die Autofahrer eingeleitet. Der Vorwurf laut eines Polizeisprechers: Einfache Körperverletzung.
Bei einer Straßenblockade der “Letzten Generation” kam es am Montagmorgen teils zu massiven Handgreiflichkeiten durch im #Stau stehende Autofahrer:innen. Dabei wurde auch der Fuß eines #Aktivisten von einem #Auto überrollt. #LetzteGeneration #Berlin #Blockade pic.twitter.com/wKpwKU4inM
— rbb|24 (@rbb24) February 6, 2023
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittle, so der rot-rot-grüne Senat auf Anfrage der Grünen, bereits in mehreren Fällen wegen ähnlicher Delikte im vergangenen Jahr gegen Autofahrer.
GdP: „Letzte Generation“ ist kriminelle Organisation
Die Polizei nahm bei den diversen Aktionen im morgendlichen Berliner Berufsverkehr acht „Letzte Generation“-Mitglieder in Gewahrsam. Zwei von ihnen seien nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder freigelassen worden. Die übrigen sechs sollen einem Haftrichter vorgeführt werden, so der Sprecher. Ob dieser tatsächlich U-Haft erlassen hat, ist noch unklar.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat die „Letzte Generation“ im Zusammenhang mit den zahlreichen Blockaden scharf angegriffen. Diese verursache „mutwillig Staus“ und greife in die Bewegungsfreiheit Tausender Menschen ein. „Spätestens seit dem Wochenende weiß jeder, daß die vorgegebenen Ziele scheinheilig mißbraucht werden, um als hierarchisch strukturierte kriminelle Organisation unseren demokratischen Zusammenhalt anzugreifen“, so GdP-Sprecher Benjamin Jendro. (fh)